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Vergebliches Bemühen der 132er.
schössen neun Werfer gegen die feindlichen Gräben östlich und westlich
der Anschluß-Batterie.
Rittm. S ch i e h s plante, mit starken Stoßtrupps vorzugehen. Die
Anschluß-Batterie sollten zwei Stoßtrupps des II./132 unter Lt. Cr aß
mit Pionieren und Flammenwerfern, aus dem Fort vorbrechend, an-
greifen. Stoßtrupps der 9. und 10./132 unter Lt. Ruff mit Pionieren
und Flammenwerfern wurden südlich des rechten Schulterpunktes des
Forts auf die Mitte der feindlichen Grabenanlagen angesetzt. Trupps
der 10. und 12. Kp. unter Lt. Zahler hatten von der Liese-Sappe
aus vorzustoßen. 1. R./Pi. 22 stellte die Pioniere dazu.
Lt. Craß hatte Schwierigkeiten, aus dem Fort herauszukommen.
Auf dem Ausgang lag schweres feindliches Artilleriefeuer. Schließlich
sprang der Offizier mit wenigen Leuten durch das Feuer und — starb
den Heldentod. Der Trupp des Lts. R u f f wurde im Vorgehen von
Maschinengewehren aus dem Laufee-Wald gefaßt; auch dieser Offizier
fiel. Ein zur Unterstützung vorspringender Zug der S. Kp. verlor über
die Hälfte seiner Mannschaft. Lt. Zahler erhielt MG.Feuer, sowie
der Feind die Wolke des Flammenwerfers bemerkte; der Offizier selbst
wurde verwundet. Alle Tapferkeit vermochte nicht, die Ungunst des
Kampfgeländes auszuschalten. —
Eine schwüle, dumpfe Nacht war die vom 22./23. Juni. Kein Lüft-
chen rührte sich, ein Wetter wie geschaffen zum Gaskampf. In den ersten
Nachtstunden schoß der Franzose Gas. Im Tal und auf den Hängen bei
Dorf Vaux wogten graugelbe, giftige Schwaden und erschwerten den
Aufmarsch der Sturmtruppen. Als dann aber deutsches Grünkreuz zwi-
schen die französischen Batterien fuhr, flammte ihr Feuer zunächst noch
mehr auf, wurde jedoch bald schwächer und schwächer. Nur einzelne, vom
Gas unberührt gebliebene Fernbatterien schössen weiter.
Der Nacht folgte ein klarer Sommertag. Dem Hauptangriff des
X. N.K. ging ein zweistündiges Wirkungsschießen der schweren und Feld-
artillerie mit Brisanzmunition voraus. Es steigerte sich in den letzten 20
Minuten zum Trommelfeuer. Sturmzeit 6° vorm.; vier Minuten später
verlegte die Artillerie ihr Feuer in Sprüngen um je 100 in vorwärts.
Dem M.W.Batl. I hatte die 1. I.D. befohlen, mittlere Werfer nach
dem Fumin vorzuziehen. Dies mißlang jedoch völlig, weil die Trag-
kommandos im Schlamm des Vaux-Tales einfach versanken. Am 23.
war im Abschnitt der 1. I.D. kein Minenwerfer schußbereit, da auch die