Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Künftigen Führergeschlechtern zur Nacheiferung. 
in allen Einzelheiten feststellen läßt, so verdient diese Tat doch unter 
den zahlreichen Gefechtshandlungen auf und am Vaux-Berg einen be° 
sonderen Platz. Sie ist ein Schulbeispiel für Selbständigkeit und Verant- 
wortungsfreudigkeit der Unterführer. Alle von hoher Kommandostelle 
in vergangenen Monaten veranlaßten Unternehmungen, bei denen ein 
großer Kräfteeinsatz nicht gescheut und die mächtigsten zu Gebote stehen- 
den Kampfmittel verwendet wurden, die rohe Gewalt also die Eni- 
scheidung bringen sollte, — sie führten nicht zum Ziel. Furchtlos und 
treu fochten sie alle, die in drei Monaten frontal gegen das JWerk an- 
rannten. Am 8. Juni kamen zur Tapferkeit besondere Umsicht und Ge- 
wandtheit. Intelligenz der Unterführer verstand es, aus der Kampflage 
das Beste zur Erreichung des Kampfzwecks herauszuholen. Mit Recht 
sagt ein Mitkämpfer: „Einer arbeitete dem anderen glücklich in die 
Hände. Ein im Manöver ausgeführter Sturmangriff hätte nicht voll- 
kommener klappen können." Der von den wackeren bayerischen Jägern 
und den nicht minder tapferen Ostpreußen gemeinsam gegen die JWerk- 
Stellung geführte Sturm verdient künftigen Führergeschlechtern als 
Muster höchster kriegerischer Tüchtigkeit überliefert zu werden. 
6. Der Heeresbericht vom 7. Juni. 
Am 7. Juni meldete der deutsche Heeresbericht: 
„Auf dem Ostuser*) haben die am 2. Juni begonnenen harten Kämpfe 
zwischen dem Cailettewalde und Damloup weitere Erfolge gebracht. Die Panzer- 
feste Vaux ist seit heute Nacht in allen ihren Teilen in unseren Händen. Tat- 
sächlich wurde sie schon am 2. Juni durch die 1. Kompagnie des Paderborner 
Infanterie-Regiments unter Führung des Lts. Rackow gestürmt, der dabei 
durch Pioniere der 1. Kompagnie Reserve-Pionier-Bataillons 20 unter Leutnant 
der Reserve Ruberg wirkungsvoll unterstützt wurde. Den Erstürmern folgten 
bald andere Teile der ausgezeichneten Truppe. Die Veröffentlichung ist bisher 
unterblieben, weil sich in uns unzugänglichen unterirdischen Räumen noch Reste 
der französischen Besatzung hielten. Sie haben sich nunmehr ergeben, wodurch 
einschließlich der bei den gestrigen vergeblichen Entsatzversuchen Eingebrachten 
über 700 unverwundete Gefangene gemacht, eine große Anzahl Geschütze, Ma- 
schinengewehre und Minenwerser erbeutet wurden. Auch die Kämpfe um die 
Hänge beiderseits des Werks und um den Höhenrücken südwestlich des Dorfes 
Damloup sind siegreich durchgeführt. Der Feind hatte in den letzten Tagen ver- 
zweifelte Anstrengungen gemacht, den Fall der Feste und der anschließenden 
Stellungen abzuwenden. Alle seine Gegenangriffe sind unter den schwersten 
Verlusten fehlgeschlagen. 
*) Der Maas.
	        
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