Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Beiderseitige Erschöpfung. 
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„Die Galerie räumenI" Alles drängt nach den Fenstern. — Ein 
Treffer in den Kehleingang fetzt zu alledem einen Haufen französischer 
Handgranaten und Kartuschen in Brand. Entsetzlicher Pulverqualm! 
Unter den hastig ins Fort drängenden, vor dem anhebenden feindlichen 
Artilleriefeuer Schutz suchenden Leuten entsteht beängstigende Verwir- 
rung. Nur mit äußerster Mühe gelingt es Lt. d. R. Schumacher^ 
1./126, der nach Ablösung seiner Kompagnie noch im Fort weilt, den 
Eingang freizumachen und die drohende Panik zu bannen. 
Als dem Feinde der Mißerfolg seiner Infanterie gewiß wurde», 
nahm er die Beschießung des Forts wieder auf. 5™ vorm. zweiter An¬ 
griff I Heftiger als der erste. Sieben Wellen hintereinander werden ge-- 
zählt. Die erste kommt auf Handgranatenwurfweite an den Kehlgraben^ 
Alle anderen brechen schon vorher im deutschen Abwehrfeuer zusammen. 
Abermalige französische Artillerievorbereitung bringt schwere Ver- 
luste. Nach 6° vorm. kommen heraufgeschickte Verstärkungen im Fort¬ 
an, ganze 21 Mann mit zwei Offizieren, die sich von der 1. und 4./39* 
durch den mörderischen Feuerriegel durchgeschlagen haben. Sie werden 
an der Südecke des Forts eingesetzt, wo die 5./126 böse gelitten hat. — 
635 vorm. dritter Angriff! Wiederum gegen die Kehle! Dasselbe Bild! 
Derselbe Ausgang des Kampfes! 
74B vorm. vierter Angriff! Gegen die Ostseite und die Südecke des 
Forts. Die Schwaben und Rheinländer harren in Not und Graus aus- 
und lassen sich von Tod und Teufel nicht unterkriegen. — Der Franzose 
läßt die Arme sinken. Er muß Atem holen. Auch der Deutsche ist auf 
das tiefste erschöpft. Das Artilleriefeuer des Feindes läßt nach. 
In der entstehenden Kampfpause versuchten die 39er, ihre völlig 
durcheinandergeworfene Gefechtslinie in Ordnung zu bringen. Il./39 
konnte im Laufe des Tages zurückgezogen werden*), die Kampfkraft 
des zurückbleibenden I./39 war aber fo geschwächt, daß noch die 11./39, 
Lt. d. R. P a t t b e r g, eingesetzt werden mußte. 
Im Fort traf der von der Division entsandte Major Hoffmann, 
I.R. 143, als Kommandant ein. Er übertrug die alleinige Verteidigung^ 
der Nord- und Kehlselte den 39ern; zu ihnen trat 2. R./Pi. 22(Lt. d. R. 
Stumpf), die in der letzten Nacht die l./Pi. 15 abgelöst hatte. I.R. 126« 
übernahm die Ostfeite. 9. und 10./39, Lt. d. R. Müllenbruck, sowie- 
die J.PLK./39 waren allerdings bald am Ende menschlicher Leistungs- 
fähigkeit angelangt. 
*) II./39 war mit 14 Offizieren, 540 Mann in Stellung gerückt und ver-- 
!or davon in vier Tagen 8 Offiziere, 280 Mann.
	        
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