Volltext: Heinrich Wottawa

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Weitere Weinül-ungen zugunsten Kaöerts. 
Im Sommer 1899 machte sich Wottawa auch persönlich 
mit dem Herausgeber der Werke Huberts bekannt, indem er 
ihn in Ried besuchte. Da sah er denn die große Sammlung 
von schriftlichem Material für die bereits abgeschlossene und 
schon im Drucke befindliche Biographie des „österreichischen 
Bach" und auch manche schon fertige Druckbogen. Ebenso, was 
von Werken Haberts, insbesondere an Manuskripten, beim Heraus 
geber gerade zu sehen war. Neue Eindrücke, neue Ermunterung. 
Auch die bisherige Tätigkeit Wottawas für Hadert wirkte in 
ihrer Art fort. Man findet die Spuren und guten Folgen seiner 
literarischen und persönlichen Bemühungen dort und da. So 
zitiert das Wiener „Fremdenblatt" vom 9. November 1899 in 
einem Berichte über die Aufführung einer Habert-Messe in der 
Votivkirche unsern Autor in folgender Weise: „Hadert ist bei 
den altitalienischen Klassikern fleißig in die Schule gegangen 
und treffend nennt ihn der verdienstvolle Habert-Forscher Pro 
fessor Heinrich Wottawa den ,ersten Nachklassiker des strengen 
Kirchenstils, dessen Schöpfungen eine Renaissance des Palestrina- 
Stils im Sinne der modernen Kunstanschauung bedeuten'." 
Gleich zu Beginn des Herbstes verfolgte Wottawa neue 
Pläne bezüglich Habert. Nach seinem Wunsche sollte im Winter 
eines der großen symphonischen Werke des Gmundener Meisters 
von dem angesehensten Konzertinstitute, nämlich der Philhar 
monischen Gesellschaft, zur Aufführung gebracht werden. Er 
machte die diesbezügliche Eingabe an den Leiter der philhar 
monischen Konzerte, Hofoperndirektor Gustav Mahler. Wie 
schwelgte er da in Hoffnungen! Die Herausgabe der Biographie, 
meinte er, sollte noch aufgehalten werden, damit doch der 
Erfolg einer Habertschen Komposition gerade in den philhar 
monischen Konzerten in Wien, seine Besprechungen in den Tages 
blättern und Kunstkreisen, als erhebender Abschluß der seit 
Haberts Ableben betriebenen Aktionen für die Förderung seines 
Nachruhms in dem Werke noch Platz finden könnte. „Mir 
schwant", so schreibt er an Dr. Hartl/) „daß der Nachweis 
einer Würdigung Haberts bei den Wiener Philharmonikern seine 
Beachtung in München, ja — wir können es hoffen — viel 
leicht auch in Berlin nach sich ziehen wird. Vergessen Sie nicht, 
hochgeehrter Herr Doktor, daß dies Anton Bruckners Werde 
gang gewesen ist und daß uns alle in diesen Städten noch 
lebenden Gönner, respektive Förderer und Interpreten Bruckners 
rücksichtlich einer künftigen Bitte um Beachtung von dessen kon 
genialem Landsmann um so lieber entgegenkommen dürften. 
y 8. Oktober 1899.
	        
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