Volltext: Geographisch-historische Skizze von Großraming

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tropische Zone reicht« bis zum 40. Grad. 3m Miocän lebten 
oIs lonbiaugeticr« die riesigen Elefanten (Diotljerium, Mastodon» 
Rhinozeros, dreizehige Pferde, breitgehörnte Wiederkäuer Tiqer' 
Hirsche, Antilopen, Giraffen. Manche von diesen gewaltigen 
Landtieren mögen sich auch in unsere Gegend oerirrt haben. 3eden- 
faüs fanden sich hier nicht die mächtigen Laub Waldungen der 
Sumpfgegenden des Miocäns, aus denen sich die gewaltigen 
Lrannkohlenlager entwickelt haben. Längs des Laufes der Enns, 
in Hintstein (bis zum Windegg), Grvßraming, Neustiftgraben 
höbenP 5 roo^ kleinere Süßwasserseen bestanden 
Das Quartär zerfällt in das Dilluoium und Alluvium 
->m Dilluomm wird es immer kälter; der Nordpol, der früher 
an der Nord-Westspitze Nordamerikas zu suchen war, rückte 
an die Südspitze Grönlands, uns also viel näher. Während im 
Jungtertiär hier Mittelklima Herrschte, folgte nun skandinavisches 
Kaltes Klima. Während im Tertiär hier Tiere der warmen 
Gegend fausten und Mittelmeerflora blühte, sehen wir nun das 
riesige Mammut, zottiges Nashorn, Höhlenbär» Höhlenlöwe 
Hohlenhyane, Pferd, Wisent, Urftier und Renntier. Auch der 
- t <3- lrat ln ienCr Balten Seit zum erstenmal in Europa 
auf. Juefige Gletscher deckten unsere Berge und Täler Dreimal 
drangen hier Eismassen weit vor (Mindel-, Riß- und Würm- 
eiszeit) dreimal zogen sie sich auch wieder zurück. Die Moränen 
der ersten zwei Eiszeiten wurden durch bis Gewässer (Enns) 
fortgeführt und decken jetzt als Hochterraffenfchotter das Plateau 
bei Großraming (Kirche, Pfarchof, Bergerbauer, Kogler, Ort- 
dauer, Hehhäusl),- die Ablagerungen der dritten Vereisung finden 
wir als Niederterrassenschotter längs der Enns und Neuftiftr 
groben, als Ausfüllung ber früheren Seen. Längst hat sich die 
Enns ein tiefes Bett in diese Schottermaffen gegraben und 
hindernde Bergesrücken, z. B. beim Windegg und beim Wacht. 
Kogel, durchbrochen. Gnmbmoi.önen der Eiszeit findet man beim 
Kogler, Klein-Ortbauern und am Alpkog-l. Die Hochterraffen. 
fchottembtogerungen sind gewöhnlich mit Löß bedeckt und deshalb 
sehr fruchtbar. 
Nach den Eiszeiten folgte das fetzige Klima in unserer 
Gegend. Wie lang die Eiszeiten gedauert haben und roieoicl 
Schre feit der letzten Eiszeit verflossen sind, wissen wir nicht. 
3eb«n falls dauerte diese Zeit ziemlich, lange, 'oa nach jeder 
Zeit der Kälte auch eine Zeit der Wärme folgte, in der wie dev 
Mittelmeerpflanzen bei uns blühten. Jetzt wechseln auch die 
Alpengletscher alle 35 Jahre im Vorwärts- und Rückwärts- 
vewegen, aber jetzt macht sich dieses Vordringen und Äurückaehen 
nicht so sehr b-enrerMmr. Sn der Eiszeit lebte auch schon 
der Mensch. Ob er in unserer Gegend auch schon lebte, wissen- 
wir nicht, da wir sichere Nachrichten über unsere Gegenden erst
	        
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