Volltext: Geographisch-historische Skizze von Großraming

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Sonne getrennt ist, auf 10—20 Millionen Jahre, «in« ungeheure 
Zeit. Anfangs war auch die Erde noch glühend heiß und gasi- 
förmig wie ;die Sonne jetzt noch ist. Alle Gesteine waren noch 
geschmolzen. „Der Geist Gottes schwebte über 6em Gewässer." 
Nach und nach aber kühlte sich die Oberfläche der Erde etwas 
ab und es bildete sich eine feste Kruste um die Erbe, bi« anfangs 
vielleicht nur 'einige Meter dick war, jetzt aber durch die fort* 
schreitende Abkühlung bereits eine Dicke von ungefähr 45 Km. 
erlangt hat. Da sich bi« Abkühlung fortsetzte, kondensiert« nach 
und nach auch bas Wasser, bas bis dahin in Dampfform bi« 
Luft erfüllt 'hatte. Als Urmeer bedeckt« es bie Erb«. Sofort be¬ 
gann aber bas Wasser auch fein« zerstörende und aufbauend« 
Arbeit, bi« es bis heute fortgesetzt hat; bort trug es Berge ab, 
anderswo lagert« «s Gesteine ab und bildete so neu«s Land. Di« 
abgelagerten Erd- Haid Schlammassen nennt man Ablagerungen 
oder Sediment«. Das Alter dieser Sedimente aber kann man 
bestimmen nach 'den Pflanzen- unb Tierresten, den sogenannten 
Versteinerungen ober Fossilien, bi« sich in ihnen ftndm. DLe 
Geologie (Erdgeschichte) Unterscheidet dabei vier große Zeit¬ 
räume: 1. Archatitom (Urzeit); 2. Palärzoikum (Altertum: Kam¬ 
brium, Silur, Devon, Karbon, Perm); 3. Mesozoikum 
(Mittelalter: Trias, Iura, Kreide) und 4. Neozoikum (Neu¬ 
zeit: Tertiär und Quartär). 
Nachdem sich die erste feste Scholle rings um die Erde ge¬ 
bildet hatte, bedeckte das Meer alsbald bas Laub. Das gewaltige 
Mittelmeer, Tethys, wälzte Jahrtausende lang seine Fluten auf 
betn Boden unserer Alpen. Schon in der Urzeit bilbetc sich in 
Böhmen iinb Mitteldeutschland ein Gebirge mit 8000 Meter hohen 
Bergen. Die Wässer dieses Gebirges ergossen sich in die Tethys 
unb lagerten da ihre Sedimente ab. Wenig 9Jtmesti«r« haben 
bamals gelebt; im Karbon (Steinkohlenzeit) wuchsen auch bi« 
ersten mächtigen Bäume. Unsere Kalkalpen, wie wir sie jetzt s«h«n, 
gehören einer späteren Zeit an. 3m Mittelalter der Erdgeschichte 
(Mesozoikum) bedeckte auch noch immer das tiefe Tethysmeer 
unser« Gegenden. Der erste Abschnitt dieses Zeitraumes wird 
Trias genannt. 3n den Sedimenten der Trias findet man Hexä- 
korallen, Krinoib«n, Seeigel, Kopffüßler (Kephalopoden). Armfüßler 
(Brachipoben), Muscheln (Muschelkalke), besonders aber Am¬ 
moniten unb am Land die ersten Saurier. In de; untersten 
Schicht, also ältesten Ablagerung (Untertrias), bemerken wir einen 
rötlichen Sandstein (Werfnersandstein). der auch bei uns die 
unterste Triasschicht bildet. Diese Schicht bildete sich aus dem 
Sand der nahen böhmischen Wüste, den der Wind ins Meer 
brachte. Als diese Sandstürme mehr aufhörten und deshalb 
das Meer klarer wurde, siebelten sich Korallen an, besonders 
an der Sübseite der Uralpen, die als Inseln aus dem Meere auf¬ 
regten. (Schlernbolomit und Wettersteinkalk). In unseren Gegen-
	        
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