Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Die Geschichte der Kirche, eine Geschichte von fast zweitausend 
Jahren, hat fich demgemäß entwickelt und vollzogen. Das Reich 
Jesu Christi auf Erden ist ein Reich der Armut, der Demut, der Leiden, 
der Verfolgung. Mit diesen Waffen, dieser Rüstung, sagen wir es 
mit einem Worte, mit der Dornenkrone und dem Kreuze hat sie am 
besten gekämpft, die streitende Kirche, hat sie immer wieder obgesiegt 
unter der Fahne ihres Königs und sich triumphierend erhalten bis 
auf unsere Tage. Und so wird sie sich erhalten bis an das Ende aller 
Tage.“ 
Ein Zweifaches aber haben wir noch kurz zu hedenken, und tief 
unserem Herzen einzuprägen. Erstens, daß wir schon im Reiche Christi 
stehen und wir haben durch unser Taufgelübde geschworen, unserem 
Könige treu zu bleiben und wir haben geschworen, nicht nur dem 
Satan zu widersagen, sondern auch seiner verführerischen Herrlich— 
keit und Pracht.Wir zagen nicht, ja wir rühmen uns im Reiche Christi 
zu stehen, wenn wir auch mit Christus hier auf Erden dulden und 
leiden müssen. 
Aber, und das, ist das zweite, was wir nie vergessen dürfen, 
womit wir unser Hexz erheben, ermutigen und stärken müssen: ver— 
gänglich ist diese Zeit, nichtig ihre Herrlichkeit, wertlos ihre ver— 
welkenden Kränze, ihre zerstörbaren Kronen. Es folgt eine nimmer— 
endende Ewigkeit und in dem Glanze unvergänglicher Himmels⸗ 
pracht strahlt dort unser Heiland und König als König der Ewigkeit 
und herrlicher wird die Krone seines Hauptes leuchten als Sonne 
und Mond und die Sterne des Firmamentes. — 
Wenn wir dem Heiland hier in seinem Reiche getreu geblieben 
sind, im Reiche seiner Demut und Leiden, führt er uns dort in sein 
glückseliges Reich ein und wird auch uns mit Ehre und Herrlichkeit 
krönen, wird uns die Krone des ewigen Lebens geben. Amen. 
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