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Besehen wir uns die acht Seitenaltäre noch etwas genauer,
wie sie anfangs beschaffen waren. Einige von ihnen haben seither
manche Aenderung erfahren.
Von den beiden Apostelstatuen und dem gemalten Oberbild
St. Leopold beim Ursulaaltare haben wir bereits gehört. Ihnen
entsprachen und entsprechen heute noch beim gegenüberliegenden
Augustinialtare die Statuen St. Theresia und St. Monika und das
gemalte Oberbild St. Anton von Padua. Am Kreuzaltare sehen
wir heute wie damals neben dem gekreuzigten Heilande seine heilige
Mutier Maria und den heiligen Apostel Johannes, außerhalb der
Säulen die beiden Aposielfürsten Petrus und Paulus. Christus
am Kreuze aber wurde im Jahre 1857 durch einen neuen in
München hergestellten ersetzt, während der alte in einem Kloster—
gange Aufstellung fand. Beim Marienaltare stehen zu beiden Seiten
Maxii außerhalb der Säulen jetzt wie früher die Statuen Sankt
Aloisius und St. Stanislaus. Die alte, schon beim Jahre 1681 er—
wähnte geschenkte Marienstatue wurde in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts, weil mit Stoff bekleidet und so den kirchlichen
Vorschriften weniger entsprechend, in einem Klostergange aufge—
stellt, am Altare aber durch eine neue ersetzt. Ein Tabernakel an
diesem Altare und ein Abbild des Herzens Mariä im Strahlenkranze
gehören dem 19. Jahrhunderte an. Beim Annaaltare in der nörd—
uͤchen Turmkapelle sind zu beiden Seiten des Altarblattes neben
den Säulen die alten Statuen St. Apollonia und St. Ottilia. Auch
das alte gemalte Oberbild Franz von Paula ist erhalten. Dagegen
ist der St. Josefialtar der südlichen Turmkapelle im Jahre 1886
in Stücke zerteilt worden. Das Altarblatt wurde an eine Seiten—
wand gehängt, die zwei Säulen wanderten in eine Kammer außer—⸗
halb des Kirchenraumes, die Statuen St. Ignatius Loyola und
St. Franz Taver wurden zuerst an der westlichen Kirchenwand
lunks und rechts vom Eingange, später an den Seitenwänden der
Plaziduskapelle aufgestellt. In den freigewordenen Raum des
Fosefialtares wurde eine Lourdes-Grotte gebaut, zu der die ent—
sprechende Statue aus Paris kam. Ueber der Grotte ist noch das
gemalte kleine Bild Mariä mit dem Jesuskinde aus der ersten Zeit
derblieben. Mit dieser Aenderung hängt auch die Aufstellung eines
großen eisernen Gitters ohne Kunstwert unter dem weiten Bogen
der Orgelempore zusammen. Die praktischen Gründe für diese b5
stellung waren die gleichen, die in manchen anderen Kirchen, z. B.
der benachbarten Karmelitenkirche, zu einer solchen geführt haben.
Beim Plazidusaltare, der über den Reliquien dieses Heiligen
ein gemaltes Bild der heiligen Jungfrau Philomena zeigt, befinden
sich die Statuen St. Ambrosius und St. Karl Borromäus noch
uinverändert. Der Herz-Jesu-Altar hingegen erfuhr bei der Kirchen—
renovierung im Jahre 1899 eine Aenderung, indem das alte Bild
des heiligssen Herzens als minder passend durch ein neues ersetzt