Volltext: Denkwürdigkeiten von Sankt Ursula in Linz

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Nach dem Unterrichte. 
Allmächtiger Gott, dir sei inniger Dank für jegliche Wohltat 
erstattet; du kräftigst uns ja, wenn beim Lernen und Tun nicht 
Geist und nicht Körper ermattet. Du gibst auch den Menschen den 
gütigen Sinn, mit dem sie uns Hilfe gewähren; o laß doch die Güter 
der höheren Welt den Lohn ihrer Mühen vermehren! 
Einige Liederspiele des Verfassers waren für das Apostolat 
der christlichen Tochter geschrieben: „Das Glück zu Linz“ wurde dort 
am 22. Juni 10910, das kleine Festspiel „Die Entzückten“ am 25. Sep— 
tember 1910 anläßlich der Anwesenheit des Stadtpfarrers von Ried, 
Johann Trinkfaß, das heitere Quartett in dramatischer Form „Die 
Singstunde“ am 11. Oktober 1911 aufgeführt. Die Musik zu letzterem 
Stücke und teilweise auch der Text war von Albert Wintermayr in 
Ried. Es fand auch in weitere Kreise Eingang, indem es noch in 
einem anderen Vereine in Linz, dann in Ried und in Wien auf— 
geführt wurde. Der genannte Musiker lieferte auch die Klavier— 
begleitung zu dem Spiel „Die Entzückten“, während einmal Hans 
Plohberger in Schärding eine Zitherbegleitung zu einem der ein— 
facheren Lieder schrieb. 
Seltsamerweise fand ein Marschlied des Verfassers, „Der 
Wandervogel“, sogar seinen Weg zum Militär, indem der schon 
genannte Feldwebel Raschka die Melodie benützte, um mit ihr für 
seine Regimentskapelle einen vollständig instrumentierten Marsch 
zu schreiben, der unter der Leitung des Kapellmeisters Julius Gellner 
vor dem eisernen Wehrmann am Franz-Josef-Platze in Linz am 
25. Juli 1916 und zwar unter dem Titel „Linzer Gugl“ zum ersten— 
mal gespielt wurde. 
22. Die Perfektsprache. 
Unter den im vorausgehenden Abschnitte mitgeteilten Liedern 
befindet sich auch ein „Perfektlied“. Es gilt einer Sprache, die sich 
über die ganze Welt verbreiten möge. Die Dichtung stammt aus dem 
Jahre 1912 und hängt mit dem Bestreben des Verfassers zusammen, 
die von ihm drei Jahre vorher zusammengestellte Sprache, die er 
Perfektsprache nannte, zur Geltung zu bringen. 
Zum Verständnis muß auf die Vorgeschichte zurückgegriffen 
werden. Nachdem schon im 17. Jahrhundert die Philosophen Des— 
kartes und Leibniz die Möglichkeit einer ganz einfachen Sprache für 
den großen Weltverkehr betont hatten, gab der Pfarrer von Litzel— 
stetten bei Mainau am Bodensee Johann Martin Schleyer im 
Jahre 1883 eine Grammatik heraus, welche die von ihm er— 
sonnene Weltsprache Volapük darstellte. Diese Sprache erwarb 
sich rasch einen bedeutenden Kreis von Liebhabern. Sie war durch 
283 Vereine und 25 Zeitschriften in allen Teilen der Welt vertreten,
	        
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