Volltext: Quellen zur Geschichte der Altpfarre Pischelsdorf

103 
1. Bis heute bezogen die Pröpste von Mattsee den 
vierten Teil der Einkünfte der Pfarre Pischelsdorf un¬ 
angefochten. 
2. Dieser Sachverhalt ist öffentliches Geheimnis. 
3. Bis vor etwa 10 Jahren zahlte der Pfarrer als 
Ablösungssumme jährlich 20 <tt. 
4. Seit 10 Jahren ist F. Peterlehner wirklicher 
Pfarrer in Pischelsdorf und zahlt nur 4 $f., bestreitet 
überdies die Verpflichtung. 
5. Alle Welt weiß aber, daß die Mattseer Pröpste 
vorher immer im ruhigen Besitze dieser Einkünfte 
gewesen sind. 
Auf Grund dieser Tatsachen bittet der Vertreter 
des Stiftes, daß der Pfarrer zur Anerkennung seines 
Abhängigkeitsverhältnisses, der jährlichen Abgabe und 
zur Restitution der vorenthaltenen Beträge gezwungen, 
werde. 
Der Pfarrer Friedr. Peterlehner widerlegte die Prä¬ 
tensionen der Mattseer durch folgende Argumente 
(F. 181 ff.): 
1. In der angeblichen Inkorporationsur künde des 
Passauer Bischofs Albert ist die Rede von hospitalitas 
et iurisdictio des Mattseer Propstes in Pischelsdorf. 
Kein Mensch weiß davon etwas. 
2. In der Urkunde ist ein offenbarer Widerspruch 
zwischen dem Praeteritum „univimus et incorporavimus" 
und dem in der Zukunft dem Bischof zustehenden Rechte 
der Ernennung des Pfarrers oder Vikars in Pischelsdorf. 
3. Die Urkunde hat auf jeden Fall nie Rechtskraft 
erlangt, da in Wirklichkeit Pischelsdorf immer eine 
Pfarre päpstlicher Verleihung und kein Vikariat ge¬ 
wesen ist, die Bischöfe von Passau auch gegen die 
päpstliche Verleihung keinen Widerspruch erhoben haben. 
4. Schon der Pfarrer Vir. Sulzberger ist so in den 
Besitz der Pfarre gekommen, ohne daß man von ihm 
eine solche Leistung an Mattsee verlangte oder er eine 
zahlte. 
5. Die famose Urkunde hat (ut ereditar) Otto von 
Laymingen, früher Propst von Mattsee, jetzt in Passau,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.