Volltext: Leben, Wirken und Stipendienstiftung des Joachim Grafen von und zu Windhag

— 36 — 
Die „Herrschaft Windhag" 
wurde in Folge väterlichen Vermächtnisses Eigenthum der einzigen 
erblasserischen Tochter, Priorin des Maria Magdalena-Klosters zu 
Windhag. 
Das gleichnamige Dorf wird dermalen mit zwei a, also „Wind¬ 
haag" geschrieben. 
Schloss Windhag. 
Hierüber sagt Joh. Georg Adam Freiherr von Hoheneck *) : 
„Obbeschriebenes kostbahr und herrlich neu erbautes Schloss 
Windhag wurde aber da selbes nur etliche gar wenige Jahr vorhero 
vollkommen ausgebauet und zu seiner Perfection gekommen, sammt 
seinen herrlichen Sälen, Gallerien, Fontainen und Grotten u. s. w. 
von der Tochter des verstorbenen Grafen Windhag wieder auf den 
Grund niedergeriessen und aus dessen Materialien in dem auf 
einem gegenüber liegenden Berg zugericht gewesten Hofgarten von 
Grund aus ein neues Kloster erbauet und die ihr angefallene 
Herrschaft Windhag mit dero Zugehörungen demselben einverleibt, 
mithin der Weltlichen Herrschaft und aller deroselben Pracht und 
Zierde ein Ende gemacht und hierdurch gewisen, dass in der Welt 
änderst nichts seie, als: 
Yanitas vanitatum et omnia vanitasi" 
Das Vermögen des Frauenklosters ist, da letzteres durch den 
Blitz eingeäschert wurde, die Herrschaft Windhag durch Legate 
sehr belastet war und die Priorin gegen manche Stiftungen ihr nach¬ 
theilige Processe führte, ziemlich herabgekommen, so dass es den 
Frauen nach und nach immer schlimmer gegangen war. Die Nonnen 
brachten ein Hofgesuch ein, worin sie anzeigten, dass sie 40,970 fl. 
Schulden zu verzinsen hätten. Sie baten, die Windhag'schen Stif- 
liat, — damit sie mit der Zeit ebenso des Grabes als des Ehebettes Genossin 
sei, — der betrübte Gemal, — Joachim des heil. röm. Reichs Graf von und zu 
Windhag, — (dies Grabmal) gesetzt — Eingedenk sowohl seiner Pflicht als 
auch des Glaubens, seine Liebe — durch irgend welchen Beweis seiner An¬ 
hänglichkeit — bezeugend, — bis es dem göttlichen Wesen gefällt, sie im 
Grabe — zu vereinigen — Und zu den Umarmungen seiner Erbarmniss zu 
erwecken. — Geboren 19. Mai 1608, — Ausgelebt aber am 10. März 1655. 
J) Hohenecks histor. Beschreibung 1727.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.