Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

derselben überrascht, mit der sie auf der Freyheil der Wahl bestan 
den. Durch drey Stunden versplitterten die Commiffäre alle 
Künste der Ueberredung, ohne etwas auszurichten, und weit 
der Kaiser nur den Wunsch geäußert, nicht befohlen hatte, 
mußten sie es geschehen lassen, daß den 26. Iuly der Dechant 
Wolfgang Pankhamer, der früher durch 22 Jahre 
Pfarrer zu Capellen war, durch die Mehrheit der Stimmen 
Propst wurde. Der Kaiser , genehmigte die Wahl, die Einse 
tzung in die Temporaladministration erfolgte den 26. August 
1626, die bischöfliche Bestätigung den 7. October. Schulden 
übernahm er 82600 Gulden, die er durch seine unermüdliche 
Sorgfalt zu mindern suchte. Trotz der vielen Lieferungen wäh 
rend des Bauern-Aufstandes in Oberostreich, und der hohen 
Steuern, wegen des Krieges gegen die Protestanten durch 
Gustav Adolphs von Schweden starken Arm unterstützt, 
konnte er dem Kaiser, der ihm mehr als eine Probe seines 
Zutrauens gab, die versichernde Hoffnung machen , dass er 
das Stift zu retten vermeine. Der Kaiser gewann so viel 
Zutrauen zu ihm, daß er ihn i635 zum Commissär ernannte, 
einen Streit des Abtes von Götweig mit dem Verwalter 
von Greißbach zu schlichten, und er würde gewiß noch 
mehr geleistet haben, wenn ihm ein längeres Leben gegönnt 
gewesen wäre. In seiner Todesstunde den 4. Jänner i636 
konnten ihm zwey große Verdienste um sein Stift den Kampf 
versüßen: Die Verminderung der Schulden bis auf 18499 
Gulden, und die Vollendung der großen Reparationen in 
der Stiftskirche '). 
I.II. 
Johann VIII. Fünfleutner. 
Wählte sich das Kapitel einen würdigen Mann, der mit 
edler Selbstbeherrschung nicht seinem Vergnügen, sondern nur 
der Pflicht lebte, so war kein Zweifel, daß St. Pölten 
bald wieder in die Reihe der wohlhabenden Stifte kommen 
würde. Die Voraussetzung/ die Chorherren würden nicht 
r) Klosterrgths Archiv?
	        
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