Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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VII. 
Conrad r. 
L2^ — L28l. 
E^nes der ersten und angelegentlichsten Geschäfte dieses Ab 
tes war die Todesfeyer Ottokars, welche das ganze Convent 
als einen der Dankbarkeit heiligen Zoll betrachtete, und auf 
ewige Zeiten ein 'Anniversarium für die Seelenruhe des gekrön 
ten Entschlafenen, auf den 2b. August jedes Jahres festsetzte. 
1276. Diese Schuld, der Pflicht gezollt, eilte Conrad nach Wien an 
den Hof des Kaisers, um ihm zu huldigen, und seinen Schutz 
und eine Bestätigung aller Klosterbesitzungen und Rechte nach 
zusuchen» Rudolph gewährte in einer feierlichen Urkunde seine 
Bitte "). 
Unter den zur Zeit unserer Väter den Klöstern gemachten 
Legaten, kommen auch mehrere unter der Rubrik one- 
r'08a vor, welche beweisen, daß die Vermächtnisse nicht im 
mer dem Bedachten einen Vortheil brachten, sondern für ihn 
auch zuweilen mit Lasten verbunden waren» Ein solches Legat 
1279. war das desMarquard und derJlttta von Diepoldsstorf, welche 
dem Kloster Lilienfeld noch bey Lebzeiten ihren Hof in Edlitz 
vermachten, sich aber den Genuß desselben auf ihre Lebenszeit 
vorbehielten, und sich eine Grabstätte im Kloster ausbedungen, 
mit der demselben auferlegten Last, ihre Leichname dort, wo 
sie immer stürben, auf eigene Kosten abzuhohlen. — Einen 
ähnlichen lästigen Vergleich schloß Abt Conrad mit den Herren 
Dietrich und Georg von Weiffenburg» Schon lange zankten 
sich die Lilienfelder mit den Weiffenburgern um den Walb Lez- 
nich und dessen Begrenzung; endlich, nach mehrjährigem Streite, 
ließen sich die letztem, Georg und Dietrich, herbey, den Wald 
dem Kloster zu überlassen, wenn sich dieses verstehen wollte, 
thuen eilf Talente und einen Metzen Korn zu geben, die Leich 
nams aller Weissenburger im Kloster zu bestatten, und bey 
jeder Begräbnißfeyerlichkeit das festgesetzte Klag - Personal, 
r r) Siehe XU. Beylage.
	        
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