Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

5) Siche V. Beylage. 
c>) Siehe VI. Beylage. 
Talente, die ihm der Herzog, um sie nach seiner Einsicht znm 
Besten des Klosters zu verwenden, da gelassen, in liegen- 
des Gut umzuwandeln. Er kaufte davon drey Weingärten in 
Pfaffstätten; zwey in Welansdorf; ein Haus in Krems; ei 
nes sammt Mühle in Neustadt; und eines in Wien. So fing 
die kleine Colonie an zur Freude Aller zu blühen. Endlich kam 
auch die so sehnlich erwartete päpstliche Bestätigungsbulle ^), 
und erhöhte um Vieles die allgemeine Freude; aber leider, nur 
auf eine kurze Zeit. — Vater Ockerus entschlief hinüber, und 
120Z. sein Tod stimmte die Freude zur Trauer. Er starb den 17. De 
cember. Der Nachruf rechtfertigte die von ihm gehegte Mei 
nung: er war ein Mann von vielen Tugenden und seltnen Ver 
diensten, ein eifriger Pflanzer der Disciplin, und Ln seinem 
Wandel der Uebrigen Vorbild» 
II. 
Gebhard. 
120H — 1228. 
Gebhard, Ockerus Nachfolger in der Abtenwürde, fand 
schon einen ausgedehnter» Wirkungskreis, aber auch schon mehr 
Schwierigkeiten und Hindernisses die sich seinem Wirken in den 
'Weg legten. Gleich nach seiner Erwählung eilte er nach Klo 
sterneuburg zu Herzog Leopold, wo ihm dieser den feyerlichen, 
mit allen Formalitäten versehenen Stiftsbrief einhändigte ^). 
Kaum zurückgekehrt mit diesem köstlichen Unterpfande, er 
regten ihm und dem Kloster, die Gebrüder und Herren von Al- 
tenburg (a), Leutold und Chunrad, die ersten Händel, wegen 
einem Walde, der in dem Stiftsbriefe mit aufgenommen war, 
und auf welchen sie ein unbestrittenes Recht zu haben behaup 
teten. Gebhard säumt nicht den Herzog davon Ln Kenntniß zu 
setzen, und der billig denkende Fürst macht sich alsogleich nach 
Wilhelmsburg auf, um den Streit persönlich zu schlichten.
	        
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