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XXI. PfarreIosephöberg. 
(§s erbarmt mich der armen Waller! Mühsam keuchen sie hin 
an, unter des Reisebedarfs drückender Last , des Annabergs 
steil aufsteigende Bergwand! Mit jedem Schritte mißt ihr Auge 
den naher gerückten Gipfel! und ist endlich dieser erstiegen — 
sucht ihr fragender Blick nach dem Ziele, wohin die Sehn 
sucht sie treibt — so bergen es noch tief in ihrem blauen Scho 
ße die sich höher und höher aufthürmenden Bergwogen — und 
noch mancher Schritt über scharfgespitztes Gestein, über Berg 
und Thal, muß ohne Schutz vor bösem Wetter, ohne Hoff 
nung eines einladenden Daches geschehen, ehe es herauftaucht 
das ersehnte Ziel, und sein Anblick dem Waller den freudigen 
Schrey entreißt: Zell! da ist Zell! — So dachte mitleidsvoll 
in seinem Sinne Lilienfelds trefflicher Abt Cornelius, und be 
schloß zur Stelle auf dem Saurüffel (dem heutigen Josephs 
berge) , als der Mittelstation zwischen Annaberg und Maria- 
Zell, eine Capelle zu bauen, und durch diese die Pilger zu 
einer kurzen Rast und Erhohlung einzuladen. Er schickte 16,44 
den Bruder Christoph dahin, den Bau der Capelle zu leiten. 
Das Werk wuchs zusehends unter der Werkleute fleißigen Han 
den; schon den 2S. Julius des nähmlichen Jahres ward die Ca 
pelle vom Abte Cornelius dem heil. Joseph geweiht, und der 
Berg »ach diesem Heiligen benannt. 
Josephsberg, 5»4 Wienerklafter über der Meeresflache, 
südlich von Maria-Zell und Mitterbach, nördlich von Anna 
berg , östlich von St. Aegid, und westlich von Lackenhof gele 
gen, gestaltete sich in Kürze zu einer Filiale von Annaberg, 
wohin die Geistlichen dieser Mutterpfarre zeitweise ercurrirten, 
und den umwohnenden Berglern den Religionsunterricht ertheil 
ten. Einen förmlichen Gottesdienst hielten sie aber anfänglich 
nicht da, so wie das übrige der Seelsorge, wie in der Geschichte 
Annabergs erzählt worden, von den Maria-Zellern versehen 
wurde. Als aber diese einen fremden Seelsorgedienst lästig zu 
finden anfingen; als das Passauer Dom-Capitel auf die Abstel-