Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

versah. —- Die seit dem 'Anfange deö achtzehnten Jahrhun 
derts- in dem höhern Gebirge eingerichteten Holzschläge haben 
allmählich auch in die Pfarre St. Veit wieder mehrere prote 
stantische Familien gezogen, die sich in Wiesenbach niederge 
lassen, und sich da so vermehrt haben, daß sie zum Unterrichte 
ihrer Kinder eine eigene Schute halten. 
Zu den besonderen Schicksalen St. Veits gehören die zwey 
türkischen, und in der neuesten Zeit die zwey französischen In 
vasionen. Unter die minder erheblichen Vorfalle gehört die 
Klage, welche die St. Veiter »719 gegen ihren Pfarrer we 
gen Übersetzung der Stolle, und zu strenger Eintreibung des 
Zehents erhoben; der neue Bau des Pfarrhofes 1809; und der 
Brand der Pfarrwirthschafts-»Gebäude 1817. 
Die Einkünfte der Pfarre bestehen in einer eigenen Wirth 
schaft, Zehent, und grundbuchlichen Gefällen. 
Daß im Jahre i683 sich eine Schule in St, Veit befand, 
beweiset die Thatsache, daß im besagten Jahre, nebst der Kirche 
und dem Pfarrhofe, auch die Schule durch die Türken abge^ 
brannt worden. Im Jahre *820 wurde das Schulgebäude ver 
größert, und zu der Aufnahme von 140 schulgehenden Kindern 
eingerichtet. 
DasArmen-Jnstitut in St-Veit besteht nach der im Lande 
eingeführten allgemeinen Norm. 
Südöstlich von St. Veit erhebt sich der Berg Hochstaff, auf 
dessen Felsen, vor Jahrhunderten, irgend ein Sprößling aus 
dem berühmten Geschlechte der Hohenstauffe seine Veste hinge 
setzt. — Sollte indeß dieser Nahme, an den sich die Erinne 
rung so mancher mannhaften That kettet, oder das trügende 
Felsengestein, das Mauer ähnlich herabblickt, die Neugier ei 
nes Reisenden reitzen, und ihn verlocken, den Gipfel des Ber 
ges zu erklimmen, um seinen Blick an den bemoosten Burg- 
Ruinen zu weiden, so halte er ja nicht dieErzähtnng von dieser 
Veste für eine Mähre, wenn er auf der erstiegenen Höhe keine 
Spur davon sinder; denn ich sage es ihm ja in Voraus, seine 
Neugierde wird bey diesem Gange nicht ihre Rechnung finden; 
er wird lange und mühsam umhersteigen, und sich fragen: wo 
sinh' ich die Burss der Stauffen? wo stand sie? wo? unh
	        
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