Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

!. Pfarre Wilhelmsburg. 
3ln den Eingang der Vergangenheit hingestellt, setzte ich dm 
unsichern Fuß über die Schwelle, um in ihr Dunkel einzudrin 
gen ; die Geschichte reicht mir den leitenden Faden, und gibt 
damit meinem Beginnen Zuversicht; ich schreite muthig in dem 
Labyrinthe der Vorzeit vorwärts, glaube mich bald am Ziele 
— als plötzlich das äußerste Ende des Fadens meiner Hand 
entschlüpft, und ich, von der Dunkelheit umfangen, an der 
äußersten Gränze des eilften Jahrhunderts stehe. Ueber diese 
hinaus dehnt sich noch ins Unermeßliche der Raum vor mir 
aus — die Gegenstände entweichen in eine neblige Ferne — 
und mir blerbt nur die Möglichkeit, sie in dem Schwankenden 
und Unsichern ihrer in einander fließenden Umrisse zu errathen, 
Dieß beyläufig ist die Geschichte meiner Forschung nach dem 
Alter und dem Ursprünge der meisten in diesen Blättern be 
schriebenen Ortschaften; wie wenig ist's, was ich hiermit dem 
Leser biethe! ? und wie oft wird er nicht seinen eigenen Scharf 
sinn zu Hülfe nehmen müssen, um mittelst auf Wahrschein 
lichkeit gebauter Vermuthungen das zu ergänzen, was aus 
Mangel an bestimmten Daten unbehellt blieb!? — Dieß mag 
er denn gleich bey der Altersbestimmung von Wilhelmsburg 
thun; denn ich bin nicht im Stande, ihm hierüber mehr zu 
sagen, als daß ich Wilhelmsburg für den ältesten Ort in der 
ganzen Umgebung Lilienfelds halte, und deßhalb damit meine 
geschichtliche Wanderung beginne. 
Wilhelmsburg, ein ansehnlicher mit einer Mauer und einem 
Wallgraben versehener Marktflecken, unter der Herrschaft und 
dem Patronate von Lilienfeld, gränzt nördlich an St. Pölten 
und Pyhra, südlich an Lilienfeld und St. Veit, östlich an Mi 
chelbach, westlich an Hofstätten. 
Aus dem Umstande, daß schon Urkunden des eilften Jahr 
hunderts Wilhelmsburgs erwähnen; daß der fleißige Hqnrh^-
	        
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