Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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keineswegs zu; so hatte doch die Schöpferin Natur nicht ver 
gessen , neben dem ungeheuren Reichthume an Pflanzen auch 
einen bedeutenden Schatz an köstlichem Metalle in das Innere 
dieses Flötzgebirgs zu senken. Der Annaberger Erzberg gab 
eine reiche Ausbeute an Silber, Bley und Galmey, wovon 
sich noch viele Spuren in dem Muttergestein zeigen. Ein be» 
deutender Eisenvorrath ist nicht minder da vorhanden, so wie 
im Ganzen der eisenschüssige Kalkstein auf dieses Mecall vor» 
züglich deutet. Der Schwarzenberg bey Dürrnitz liefert die 
reichsten Bley-Erze; auf dem Hofberge, zwischen Kirchberg 
und Rabenstein, fischte man vor nicht langer Zeit an dem 
Ausflusse einer Quelle gediegenes Quecksilber auf — wäre dieß 
nicht einer nähern Beachtung werth? — und um Schwarzen« 
hach findet sich Braunstein? 
E i n w o h n e r. 
Die Bevölkerung hat im Ganzen durch die letzten Kriegs» 
laufe, und durch die wahrend dieser Zeit eingetretene Sto- 
ckung der Gewerbe und Fabriken in etwas abgenommen; ins 
dessen beläuft sich noch immer die Seelenanzahl des Wilhelms- 
burger Decanats auf 2oy85 Seelen. 
Der Charakter der Einwohner tritt durch nichts Eigen 
thümliches und Ausgezeichnetes hervor, wenn man nicht eine 
gewisse Indolenz und Schwerfälligkeit der Gebirgsbewohner 
dafür nehmen will. Ihre Sitten sind im Allgemeinen die des 
Landes und der Zeit. Bey der Bürger- und Gewerbs - Classe 
ist die Stark.geisterey und Religionsverachtung zum herrschen 
den Tone geworden; und der Luxus übt seine ungebundene 
Macht besonders über das weibliche Geschlecht dieses Standes 
aus. Im Gebirge, wo der Erwerb geringer ist, verbindet der 
Gewerbsmann und so genannte Bürger auch noch gewöhnlich 
mit jenen Fehlern einen niedrigen' Brotneid, der ihn so be 
herrscht, daß er oft mit eigenem Nachtheile den Vortheil des 
Andern zu vernichten sich mühet. Bey dem Bauer ist der 
Haupthebel aller seiner Handlungen der Eigennutz; und viele 
haben bereits List und Beurtheilung im Handel und Wandel