Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

ibi 
wegen der Bestätigungs-Urkunde verwenden konnte, verblich 
er deS Todes anfangs März 1667. 1567. 
Auf den Tod dieses Abtes folgte ein Interregnum; das 
Kloster blieb Ein Jahr hindurch verwaist, und schwebte seiner 
fernern Existenz wegen zwischen Furcht und Hoffnung. Der 
Kaiser Maximilian, der unverwandt die Schritte der Refor 
mation verfolgte, und es abwarten wollte, welch'einen Gang 
sie endlich nehmen würde, hielt noch immer ryit der förmlichen 
Bestätigung der Klosterstiftung inne, und befahl bloß dem Abte 
von Rain, Bartholomäus, Lilienfeld einstweilen zu admini- 
striren. Aber Bartholomäus Vorstellungen und unausgesetzten 
Bitten— wie er sich in der Wahlurkunde äußerte-— vermoch 
ten endlich den Kaiser, die so lang und so sehnlich erwartete 
Bestätigungskarte, und die Erlaubniß zu einer lieuen Abten- 
wahl zu ertheilen. Die Wahl wurde unverweilt den 14. März 
i5b6, unter dem Vorsitze des Abtes von Rain, der den Urban 1566. 
von Melk, und den Johann zu den Schotten, zu Beysitzern 
hatte, vorgenommen , und fiel auf den Georg Premberger. 
XU 
Georg IV. 
i569 — *587. 
Eine natürliche und nothwendige Folge von Luthers ver 
breiteten Lehrsätzen war die Verachtung und Unterdrückung 
des Mönchswesens. Diese Verachtung wirkte auch so mächtig, 
und so allgemein auf die Gemüther, daß sich nur Wenige dar 
über hinaussetzen, und zur Annahme eines Ordenskleides ent 
schließen konnten; daher die Zahl der Mönche so zusammen 
schmolz, dass Abt Georg aus Mangel der Individuen, die mei 
sten Klosterämter selbst übernehmen mußte. Dabey waren die 
Finanzen zerrüttet, und der ganze Stand des Klosters tief ge 
sunken. Um jene zu verbessern und diesem aufzuhelfen, suchte 
er Ln die verschiedenen Zweige der Klosterverwaltung Spar 
samkeit einzuführen. Aber er fand mit diesem System so viel 
Widerstand, es weckte unter den Seinen so laute Klagen, und 
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