Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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Die Trennung Lilienfelds von Heiligenkreuz, auf die schon 
Abt Peter hingearbeitet, wurde unter diesem Abte bewerkstelligt. 
Abt Peter ward endlich das Organ des langst gehegten all 
gemeinen Wunsches. Von dem heftigen Johann von Heiligen 
kreuz, wie oben erzählt worden, aufgeregt; brachte er seinen 
und des Convents Wunsch vor den Thron, und der Kaiser 
brachte es durch sein Vorwort bey Papst Sirtus dein Vierten 
»473-dahin, daß Lilienfeld von Heiligenkreuz losgezählt, und un 
mittelbar dem Erzabte von Citeaux unterworfen wurde. Da 
durch ward nun zwar die Hauptabsicht erreicht; aber es zeigte 
sich bald, daß diese neue Ordnung der Dinge mit dem Wohl 
Lilienfelds nicht bestehen könne. Citeanp war zu weit entfernt, 
und folglich die Communication zwischen den beyden Klöstern 
ungemein erschwert. Dieser Nachtheil sprang in die Augen; es 
verwendete sich deßhalb noch einmahl der Kaiser bey dem Papste, 
und Lilienfeld erhielt in dem Abte von Rain für die Zukunft 
seinen pater immvcliatus. Die hierüber ausgestellte päpstliche 
Originalbulle wurde in dem Rainer Archiv niedergelegt, und 
dem Abte Jacob von Lilienfeld eine Abschrift davon gegeben. 
Diese eine Verhandlung füllt den Raum von Jacobs kurzer 
Mtenperiode. Er starb den u5. Januar »474. 
XX!X. 
Paul Hl. 
>474 — >485. 
Pauls erstes Geschäft war ein Friedesgeschäft; er brachte 
den noch immer anhängigen Prozeß mit dem Abte Johann von 
Dt. Lambert, wegen der Fischerey auf dem Erlaf-Sce, durch 
einen gütlichen Vergleich zu Ende. Dann bemühte er sich, bey 
dem Kaiser die Zollhefreyung von allen Weinen, welche daS 
Kloster einführte, auszuwirken; und leistete dadurch seinem 
Convente einen ipesentlichen Dienst. Der Kaiser sprach ihn fer 
ner von jeder Natural-Lieferung frey, und gestattete ihm die 
vorräthigen Körner und Weine zum Besten des Klosters zu
	        
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