Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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weisen von Achtung und Freundschaft überhäufte, und feinem 
Hause die Kronen von Ungarn und Böhmen zuzuwenden be 
schloß. Als ihm daher die zunehmende Abnahme seiner Kräfte 
sein nahes Ende ahnen ließ, berief er die Großen Böhmens, 
und Ungarns Magnaten, nach Znaym, und empfahl ihnen da, 
in den rührendsten Ausdrücken, Albert als seinen würdigsten 
Nachfolger. Die Ungarn ehrten des scheidenden Kaisers letzten 
Wunsch, und wählten einstimmig Albrecht zu ihrem Könige. 
In Böhmen aber mußte er mit Kraft und Schnelligkeit den 
Umtrieben der Hussiten begegnen, um die Krone zu erringen. 
Dieser Anwachs an Macht, seine Tugenden, und vorstechen 
den Herrschertalente, machten Oestreichs Herzog zum Gegen 
stände der allgemeinen Huldigung. Auf ihn waren die Augen 
von ganz Europa gerichtet; ihn allein hielt man fähig und ver 
mögend, Deutschland Ruhe zu geben, und dem einbrechenden 
Strome der Türken einen mächtigen Damm entgegen zu setzen. 
Das Churfürsten-Collegium war das Organ der öffentlichen 
Meinung, indem es Albert den Zweyten zum deutschen Könige 
wählte, und seine Stirne mit dem strahlenden Kaiserdiademe 
umwand. 
Um diese Zeit wurde die Kloster-Capelle in Weinzierl, durch 
den vor den Hussiten geflüchteten Bischof von Leitomischl, Al 
bert, reconciliirr; ein Beweis, daß der Hussitenkrieg seine 
Gräueln bis nach Krems getragen hat. In dem nächsten Jahre igzg. 
wollte Abt Stephan die vollendete Mauritius-Capelle vol 
lends, ihrer Bestimmung gemäß, zu einer Grabstätte ihrer 
Stifter, der Herren von Töppel, einrichten, als ihm die un 
erwartetste und schmerzlichste aller Kunden kam. 
Der Hoffnungsstamm, den sich Deutschland in Kaiser Al 
brecht gesetzt, ließ seine Blüthen, von dem Stachel des To 
des angestochen, ohne einen Fruchtansatz fallen. — Amurath 
hatte einen großen Theil Griechenlands unterjocht, denVene- 
tianern mehrere feste Plätze genommen ; er nahte den Gränzen 
Ungarns, und streckte seine Hand nach Servien aus. Ser- 
viens Despot, Georg, ruft den Kaiser zu Hülfe; dieser, kriegs 
lustig, nicht gewohnt einem gerechten Kampfe auszuweichen, 
und zugleich für fein Ungarn besorgt, sagt seine Hülfe zu, eilt,
	        
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