Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Richter Hussens/ anheimgestellt. — Nebst den Staatslasten, 
welche die Klöster in Kriegszeiten und andern dringenden Fallen 
zu tragen hatten, wurden sie auch von dem Orden gewisser 
Maßen besteuert. Dieß erhellt aus einer Quittung des Abtes 1424. 
von Rain, Angelus, die er als Ordens-Contributions-Ein 
nehmendem Abte Georg über neun Gulden ausgestellt. — Un 
ter vielen Sorgen und Mühen, nachdem er noch letztlich von 
Sigmund, Abt zu Neuberg, einen Weingarten in Welansstorf i4L5. 
gekauft, legte sich Georg ins Grab, den ro. November »42b. 1426. 
XXV. 
N i c 0 l a u s. 
1427—1428. 
Seine erste Transaction hatte dieser Abt mit dem Bicar 
von Wilhelmsburg, wegen dem Nachlasse seines Vorgängers. 
Bald darauf hielt Johann, Cardinal-Bischof vonOlmütz, und 
päpstlicher Legat für Ungarn und Böhmen, in Lilienfeld an, 
und wurde von dein Abte bewirthet. Zum Zeichen seiner Zu- 1427. 
friedenheit mit der gastlichen Aufnahme beschenkte der Cardinal 
die Klosterkirche und die Capellen von Tannberg und Weinzierl 
mit Ablässen. Obwohl nun die frommen Brüder Lilienfelds 
den Werth dieser geistlichen Gabe zu schätzen wußten, und 
darin ihren Lohn fanden, so wäre ihnen doch, in ihrer gegen 
wärtigen herabgekommenen Lage, ein klingender Erkenntlich 
keitsbeweis eben nicht am ungelegensten gekommen. Denn noch 
immer waren ihre Ertragsquellen auf dem linken Ufer der 
Donau verstopft, durch die erneuerten Einfälle der Hussiten, 
die unter Procopius Rafus, und unter Heinrich Platz über 
Budweis hereinbrachen, um Zwettel und Weitra alles verheer 
ten, und die ganze Gegeud bis Retz wüste legten. Wie wenig 
glänzend die Lage Lilienfelds war, kann man schon daraus 
entnehmen, daß Guido, Abt von Morimund, Einheber der 
Ordens-Contribution für ganz Deutschland, dem Abte Nico 
laus einen Empfangsschein über die ausständige Summe von 
27 Gulden, für die Jahre »424, 25 und 26, ausstellte, und