Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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wenigen aber vortheilhaften Verhandlungen, stockte der Puls- 
schlag seines zu einem hohen Alter gebrachten Lebens, den 
»5. Zunius i3bo. 
XX. 
Stephan 
>3bo —- i3l)6. 
Dem hochbetagten Christian folgte Stephan in seiner auf 
geblühten Mannskraft, und konnte folglich, gebrach es ihm 
anders nicht an gutem Willen, in dem weiten Raume von 
acht und dreyßig Jahren, während welcher er dem Kloster vor 
stand, vieles zum Besten desselben wirken. 
Ringsum herrschte Friede, und nur von der Seite Bayerns 
schien sich der Horizont etwas trüben zu wollen, und auf ein 
nahes Kriegswetter zu deuten» Die wechselseitigen Ansprüche 
Oestreichs und Bayerns auf Tyrol waren die veranlassende 
Ursache dazu. Kaiser Ludwig hat, wie wir gehört, den Her 
zog Albrecht von Oestreich mit Tyrol belehnt, welcher, einem 
Friedensvertrage gemäß, diese Grafschaft an Margaretha die 
Maultasche abtreten mußte. Vier Jahre später versicherte Mar 
garetha Oestreich den Rückfall Tyrols, so ihr Sohn Mainhard, 
oder sie selbst, ohne Mannsstamm abgehen sollte. Nun traf 
dieser Fall wirklich ein. Mainhard, der Margaretha Gemahl, 
starb ohne männlichen Nachkommen, und Rudolph eilte, das 
Heimfallsrecht zum Besten seines Hauses geltend zu machen. 
Cr war auch so glücklich, alle Hindernisse, die ihm im Wege 
standen, zu beseitigen, und sich in den Besitz von Tyryl zu 
setzen. Gegen diese Besitznahme protestirten die Herzoge von 
.Nieder-Bayern; sie klagten über Unrecht, und wollten mit 
den Waffen Ln der Hand sich Recht verschaffen. Salzburg war 
der Schauplatz eines abwechselnden Kriegsglücks ; bis im Jahre 
i3()y ein Friedensschluß auch diese Wolke zertheilte, und dem 
Herzoge Rudolph erlaubte, sein Augenmerk auf den Wohl 
stand Oestreichs, auf die Verherrlichung seines Hauses, und 
auf die Verschönerung der Hauptstadt zu richten. Er nahm den
	        
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