Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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Daß er zu Prag studieren konnte, ließe sich daraus erweisen, 
daß Kaiser Carl der Vierte schon im Jahre 1847 vom Papste 
Clemens die Zustimmung zur Errichtung einer Universität zu 
Prag mit dem Privilegium zu promoviren erhalten, wahrend 
die übrigen Universitäten in Deutschland erst nach dem Jahre 
r356, und die Wiener Akademie gar erst im Jahre i365 er 
öffnet worden. Freylich tritt hier anderer Seits auch wieder 
der Umstand ein, daß nach der Verordnung der Bulle Bene- 
dictina i335 aus einem jeden Cistepzienfer-Kloster, wo doch 
wenigstens acht Mönche sich vorfinden, einer; von dreyßigen 
und mehr aber, zwey auch drey taugliche, talentvolle Indivi 
duen nach Paris, oder auf eine andere öffentliche Anstalt, wie 
z.B. Metz, welche Stadt den Deutschen angewiesen war, zur 
Ausbildung geschickt werden sollten, und macht es möglich, daß 
Pfaffenkron zu Metz oder Paris studiert habe. Dieser gelehrte 
Lilienfelder hat ein rkeoloAieae veritariZ ver 
faßt, welches Werk, da es ohne Nahmen ans Licht trat, von 
den scharfsinnigsten Kritikern einem Albert Magnus, einem 
Thomas Aquin, einem Bonaventura re. zugeschrieben wor 
den (a). 
Nach Johann Pfaffenkrons feyerlicher Bestattung verfügte 
sich Abt Gerlach nach Wien, wo Herzog Albrecht eine Ver 
sammlung der Stände hielt. In dieser Versammlung ermahnte 
er seine Söhne und die Stände zur Eintracht und zum Frie 
den, und band ihnen insbesondere ein, die Einheit und Un- 
theilbarkeit der östreichischen Lande aufrecht zu erhalten. Sollte 
einer oder der andere gegen dieses Grundgesetz etwas wagen 
wollen, so sollte von den Uebrigen auch mit Gewalt gegen ihn 
verfahren werden. Der Aelteste sollte im Nahmen der andern 
regieren, sich aber in wichtigen Angelegenheiten ihres Rathes 
bedienen. Nachdem die versammelten Stände den Postulaten 
des Herzogs ihre Zustimmung ertheilt, und seine Vorschläge 
angenommen haben, wurde die Urkunde darüber aufgesetzt, 
von allen beschworen, und dem Herzoge Rudolph , als dem 
Erstgebornen, der Eid der Treue geleistet. Seine Anwesenheit 
in Wien benützte Abt Gerlach dazu, von Herzog Albrecht die 
Bestätigung der Klvsterftiftung zu erhalten. Diese Bestätigung
	        
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