Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

schen beyden Klöstern wünschte, in beyden Idiomen bestätigt. 1344, 
Ulrich von Töppel machte eine Stiftung auf zwey wöchentliche i345. 
Messen, die in der von seinen Ahnen erbauten Mauritius-Ca 
pelle gelesen werden sollten, wofür jeder der dazu bestellten 
Priester vier nummos erhalten sollte. Der Tod setzte Otto's 
Thätigkeit ein baldiges Ziel; er starb den 21. Julius >3-5, 
XVII. 
U l r i ch. 
i345— »35r. 
Für Ulrich war die Abtenwürde kein lockendes Gut; miß 
Widerstreben, und nur unter der Bedingung/ diese Bürde/ wenn 
sie seinen Schultern zu schwer werden sollte, niederlegen zu dür 
fen, fügte er sich den Gesammtwünschen der Brüder. Es war, 
als ob er die nahen Bedrängnisse geahnet. Oestreich hatte sich 
wieder in etwas erhohlt, und die Provinzen fingen unter Al- 
berts weisem Regiments wieder an zu blühen; er war als 
Mittler zwischen Papst und Kaiser, seiner Staaten schirmendes 
Schild, und konnte sich in dieser Eigenschaft in den ruhigen 
Besitz Kärnthens fetzen, und diese Provinz Oestreich einverlei 
ben. Aber die Scene änderte sich: an Oestreichs Himmel er^ 
schien in dräuender Gestaltung die Strafruthe Gottes, und 
rief Lilienfelds Mönche unter Furcht und Angst in den Chorus 
zu ununterbrochenen Psalmen. 
Alberts Neffen, Söhne des Herzogs Otto, Friedrich und 
Leopold, Prinzen, zu den schönsten Erwartungen berechtigend, 
sanken, wie abgemähte Blumen, im Lenze ihres Lebens ins 
Trab. — Der Erde befruchtende Kraft schien auf einmahl er 
storben; kein Gedeihen kam auf die Saaten; allgemeiner Miß 
wachs lagerte sich auf die halmlosen Fluren; Hungersnoth be- 1345. 
zeichnete mit Todesbläffe ihre Opfer, und mit dem Grinsen 
höllischer Lust schritt die Pest einher auf Haufen von Leichen. 
^-Die Erde bebte, that sich auf, und verschlang Städte-—(9). 
Berge lösten sich ab, stürzten in die Tiefe der Flüsse , und 
hemmten der Fluchen gewohnten Lauf — wildschäumend stieg