Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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Klostermauern wünschte, und dafür dem Kloster vier Höfe ver 
machte. 
Letztlich kaufte Ottocar von dem Herrn von Berg den Mit 
terlehenhof, und die Hälfte des Zeidelhofs in Jungherrnthal 
und starb darauf den S, November »336, von seinen Fürsten 
geehrt, geschätzt von den Großen, und von seinen Brüdern 
geliebt, 
XV. 
Leopold. 
»33b — »343. 
Ein Beyspiel einer seltsamen Vermä'chtnißversicherung soll 
die Geschichte dieses Abtes eröffnen. Heinrich von Sommerau 
schickte sich zu einer weiten Reise an; wohin? wußte niemand 
zu sagen. Er selbst wußte nicht, komme er zurück oder nicht. 
1557. In dieser Ungewißheit überden Erfolg seiner Reise vermachte 
er dem Abte Leopold die Einkünfte von Naicenstorf, mit dem 
Vorbehalt ihres Genusses, im Falle er wiederkehre; im entge 
gengesetzten Falle solle das Kloster den Genuß davon haben, 
und bloß verpflichtet seyn, für ihn ein Anniversarium zu hal 
ten, und seiner Schwester) einer Nonne Ln Klosterneuburg, 
jährlich vier Solidi zu zahlen. — Die Herren von Pain und 
Wirmla stifteten ein ewiges Licht für ihren verstorbenen Bru 
der Johann; und Gtephan von Meiffau, und Albero, Burg 
graf von Gars, sagten den Abt und das Kloster von der Ver 
bindlichkeit los — xi'o renieäio animao — jährlich ihnen drey 
Muth Getreide zu entrichten. 
Es sind schon ein Paar Fälle vorgekommen, welche von dem 
unbedingten Zutrauen zeigen, das die Herzoge in die Aebte 
von Lilienfeld gesetzt, und wie sie in gefahrvollen Zeiten Li 
lienfeld, als ihr sicherstes Archiv, betrachtet haben. Auch Herzog 
Otto hat, während seines Zuges nach Böhmen, sein Reichs-VL- 
cariats-Patent in die Hände Abt Ottocars niedergelegt, welche 
Ur kunde jetzt vom Abte Leopold zurückgefordert wurde. Der Her 
zog Albertische Notar, Jacob, bescheinigte dem Abte die Heraus-
	        
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