Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

kämen. Ja selbst der unruhige Falkenberger stellte seinen Streit 
mit Ebro, Abte von Zwettel, seiner Entscheidung anheim. Die 
ser Abt Albero, bezeuget auch in einer eigenhändigen Urkun-1500. 
de, daß sein Klosterpförtner, Bruder Bernold, von Ulrich an 
der Trapsen die Wiese Slät in dem Dorfe Trapsen, zum 
Besten der Porte und des Spitals gekauft, und sich anhei 
schig gemacht, von dem Ertrage derselben dem Convente jähr 
lich 3o Pfennige auf Kuchen zu geben. Nebst mehreren Er 
werbungen und Ankäufen, welche die Ausdehnung und Ver 
besserung der Klosterwirthschaft zur Absicht hatten, und die 
Geschichte der letzten Jahre dieses Abtes füllen, kaufte er von izou 
Leopold von Sachsengang den Sattelweingarten auf dem Bad- 
nerberge nächst Pfaffstätten. — In Dietrichslohe kaufte er 
eine Wirthschaft, Zeuge dessen war Ruger Probst von Klo 
sterneuburg. — Von der Frau Jutta Smerverin bekam er ein 
Haus in Wien, und zwey Weingärten, in der Absicht, daß das 
Convent sechsmahl im Jahre einen etwas bessern als den ge 
wöhnlichen dürftigen Tisch bekomme (koii68ta 86i?vitia). — 
Aus dem nähmlichen Grunde vermachte ihm der Pfarrer von 
Sitzendorf, Dietrich, fünf Muth Frucht, mit der denZwettlern 
obliegenden Verbindlichkeit, die Körner bis nach Krems zu 
führen, und da in dem Lilienfelderhofe abzuladen. — End 
lich händigte ihm Margaretha Gräfin von Pfannberg 100 Ta 
lente ein, zur Erbauung der Cäsarion-Capelle. 
Um diese Zeit kam der neunzigjährige Bischof von Paffau, 1302. 
Bernard, nach Lilienfeld, und bereicherte die dasige Klosterkir 
che mit einem vierzigtägigen Ablaß. Zu dieser Reise »nag wohl 
den Greis die angekündigte Ankunft des Cardinals Nicolaus, 
Bischofs von Ostia, bewogen haben, den Bonifaz der Achte 
als seinen Legaten nach Ungarn sandte, um da die Kronan- 
sprüche des Bohmenßönigs, und die Eigenmächtigkeiten des 
Bischofs von Colocza, null und nichtig zu erklären, und die 
Thronfolge zu bestimmen. Es war nähmlich König Andreas, 
der Letzte der Geisen, gestorben, und Carl Robert von Sicilien 
zu seinem Nachfolger von dem Papste vorgeschlagen, und von 
dem^Bischofe von Gran gekrönt worden. Die Magnaten, eifer 
süchtig auf ihre Rechte, machten diese geltend, indem sie die
	        
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