Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

legte aber selbe nach einem Monathe nieder, um sie dem Wie-1282. 
card, mit dem Beynahmen Barer der Armen, zu überlassen. 
X 
Wiccard. 
1282—>265. 
Daß Wiceard lieber sich und den Seinen etwas versagte, 
um nur mit milder Hand den Armen spenden zu können, be 
weist der Schenkungsbrief des Albero von Scheuerbach, der 
dem Wiccard ein Vorwerk schenkte, um, wie er sich ausdrückte, 
die Brüder Mönche nicht darben zu sehen, und das Herbe ih 
rer Entbehrung zu mildern. Er wolle, fuhr er fort, ihre 
Mahlzeit mit einem Gerichte Lammfleisches versehen, weit 
er sehe, daß sie darben, und sich den Bissen vom Munde ab 
sparen, um nur den Armen und Reisenden geben zu können. 
Wer kann sich einer schönern Lobrede rühmen? wer eines dau 
ernden Denkmahls? — Von dem nähmlichen Mitleid bewogen, 
die spärliche Kost der Klosterbrüder zu würzen, und insbeson 
dere den Kranken und Schwachen eine Erquickung zufließen zu 
machen, schenkte Margaretha von Puchberg dem Kloster alle 
ihre Besitzungen in Krems, Strazing, und Radlbrunn. Der 
feyerlicheSchenkungs-2lct geschah vor derKirchenthüre in Ram 
melsbach, in Gegenwart des Herrn Stephan von Meiffau, 
Landmarschalls von Oestreich, /;. August 1282. Das nächste 
Jahr darauf verfügte sich Abt Wiccard nach Wien, um mit 
den versammelten Ständen den Huldigungsfeyerlichkeiten des 
Herzogs Albrecht beyzuwohnen. Nach seiner Rückkunft schloß er 1283. 
einen Kaufvertrag mit Rapoto von Witdeck, wegen eines Ho 
fes in Hainfeld, und war zugleich so glücklich, den bedingniß- 
weise erkauften Radlbrunner Fruchtzehent, ganz an Lilienfeld 
zu bringen. Friedrich, Abt von Melk, der sich ui einer großen 
Geldverlegenheit befand, und wegen der Zahlung des von der 
Lyoner Kirchenversammlung unter Gregor dem Zehnten aus 
geschriebenen Zehntels hart gedrängt wurde, sah kein anderes 
Mittel vor sich die benöthigte Summe aufzubringen, als den
	        
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