Volltext: Historische und topographische Darstellung von Pottenstein und dessen Umgegend [5] (5 = Hauptabth. 1, Der Viertel ober und unter dem Wiener-Walde ; Bd. 5 ; / 1926)

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I. Localie Menmarkt '). 
Altenmarkt, ein offener Markt von 45 Hausern, Amt und 
Gut des aufgehobenen Stiftes Mariazell, liegt an der Trie- 
sting, zwischen Fahrafeld und Kaumberg (oder näher bestimmt, 
zwischen Weissenbach und Dornau), an der Commerzial-Straße 
nach Groß-Mariazell, welcher der Ort, besonders im Som 
mer, Lebhaftigkeit und vielen Verdienst verdankt. 
Die Gebäude des Ortes rechtfertigen größten Theils seinen 
Nahmen, der ihn als einen alten Markt (Antiquum Fo 
rum in den lateinischen Urkunden) bezeichnet. Er gehört un 
ter die ältesten Stiftungsgüter von Mariazell, welchem der Bi 
schof Conrad von Passau im I. n54 auch die Zehenten in den 
umliegenden Ortschaften, und zwar vom Tennenberge bis zur 
Pfarre Pottenstein abtrat. Hierzu kaufte das Stift im Ver 
laufe der Zeit mehrere Zehent - Antheile und einzelne Besitzun 
gen von verschiedenen Privaten, z. B. Abt Johann i3^4 
von Eboard Knapp, Kunegunde, dessen Hausfrau, und 
Beyder Verwandten, einen Drittelzehent von den Steckern un 
terhalb Tennenberg, und im Altenmarkt bis Sulzbach, wozu im 
J. ,3q3 Hanns derNestacher seinen Drittelzehent bey dem 
Altenmarkt dem Stifte käuflich überließ. Im I. 1414 erwarb 
Abt Georg durch Kauf von den Brüdern Christoph und 
Gorrschalk Jnnprucker einen andern Drittelzehent bey 
dem Alrenmarkt, der unter dem Tennenberg an der obern Mühle 
in Widesbach anfängt, und durch den Altenmarkt an der Trie- 
stlug bis nach Sulzbach herabgeht. Im Jahre 1446 kaufte Abt 
Michael die Niedermühle im Altenmarkt a ) mit allen Zuge 
hörungen um hundert Pfund Wiener Pfennige. Im I. i5i3 
gab eine Witwe, Dorothea Setznaglinn, zwey Wein 
gärten zu Baden und Pfaffstätten, ferner alles ihr bewegliches 
und unbewegliches Gut im Altenmarkt für einen in der P farr 
kirche zu Mariazell abzuhaltenden Jahrtag, und ungefähr 
1) Aus un gedruckten Quellen bearbeitet von Ignaz K e i bl i n g e r, 
Capitularen von Melk. 
2) Wahrscheinlich die Mühle bey der jetzigen Mauth; denn die ander» 
Mühle im 2lltenmarkt heißt die Sing m ü h l e.
	        
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