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Mariazell in Oesterreich'). 
Ä^ariazell in Oesterreich, oder nach der gewöhnlichen Lenen- 
nung Klein-Mari azell, nun eine k. k. Staatsherrschaft, 
vorher ein Benedictiner-Stift, dessen Gebäude das jetzige 
Schloß bilden, liegt im Wienerwalde, hinter Heiligenkreuz, 
zwischen Attand und Kaumberg, seitwärts von der Straße nach 
Mariazell in Steyermärk, eine halbe Stunde von Altenmarkt. 
Vor dem eben genannten Markte, auf demWege nach Dorn- 
au, windet sich rechts eine Fahrstraße an der kleinen Triesting 
oder dem Mariazellerbache in das schmale Thal, worin die 
47 Häuser des Dorfes Mariazell zerstreut sind, Umringt mit 
Bergen und Hügeln, die theils als Aecker und Wiesen benützt, 
theils mit Waldungen von Buchen, Lärchen, Tannen, Fich 
ten und Föhren bedeckt sind, gewährt diese einsame Gegend 
zwar den Vortheil reiner, gesunder Gebirgsluft und ungestör 
ter ländlicher Ruhe, allein die Strenge des langen Winters in 
diesem, etwas rauhen Klima, wo dem Fleiße und der Mühe 
im Garten und auf dem Felde nur geringer Lohn wird; die 
nach allen Seiten beschränkte Aussicht, welche den Blick in 
dem engen Thäte gefesselt hätt, und die Entfernung von le 
bensfroher Geselligkeit eignen diese einsamen Gefilde zur pas 
senden Wohnstätte für Menschen , denen ein strenger Beruf 
state Entbehrungen, mühevollen Kampf mit sich und der Au- 
i) Dieser, von dem Capitularen von Melk, Ignaz Keiblinger, 
bearbeitete Aufsatz, ist eine Skizze von dessen weitläufiger, fast nur 
aus ungedruckten Quellen geschöpfter, und mit Beylagen versehener 
Geschichte des Stiftes Mariazell in Oesterreich, die 
später im Drucke erscheinen wird. Daher sind hier die Citate und Be 
weisstellen bis aufsehr wenige, unentbehrliche, weggelassen worden, 
da sie hier zu viel Naum einnehmen würden, der Geschichtforscher 
aber ohnehin in dem gröfieren Werke die genauen Nachmessungen er 
halten wird.