Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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wurden sie 1612 von Paul V. freygesprochen. Zur Art sich zu 
kleiden fügte er die Sandalien und das Tragen des Bartes 
hinzu, und so seh n wir sie noch heute bey uns, Gott und dein 
Nächsten eifrigst dienen, und zur Verehrung Mariä, deren 
Nahmen jeder seinem Ordensnahmen beygesetzt hat, was sie 
können, beytragen. Als solche sind sie auch von dem Stifter 
nach Gutenstein eingeführt worden. (Aus dem Leben Je 
su und der Heiligen. Wien 1826; und Heliot/s 
Hist, des Ordres monastiques. 
xxvi. Schwarzau im Gebirge. 
§)ieser Ort, welcher der kleinste Markt im Lande ist, liegt am 
Schwarzaubache, der hier von Norden nach Süden läuft, 
und späterhin die Leitha mitbildet. Vordem soll der Ort von 
bedeutender Größe gewesen seyn, und sich eine halbe Stunde 
in die Länge ausgedehnt haben, bis eine Ueberschwemmung der 
Schwarza die Wohnstätten zerstörte, den Platz derselben mit 
Felsstücken überlegte, und so die Leute zwang, auf den herum 
liegenden Anhöhen der Sicherheit wegen ihre Wohnungen auf 
zuschlagen. Heut zu Tage besteht der eigentliche Markt nur aus 
der Kirche mit dem Pfarrhofe und Schulhause und fünf andern 
Häusern; die übrigen 84 Bauernhäuser , Holzhackerhütten, 
Klein-und Jägerhäuser liegen zerstreut auf Bergen, in Gräben 
und Schluchten, so daß manche über drey Stunden von der 
Kirche entfernt sind. Sämmtliche Bewohner dieserHäuser sind 
Unterthanen der Herrschaft Gutenstein. 
Die Pfarre liegt um den nördlichen und westlichen Theil 
des Schneeberges, mißt im Umfange beyläufig 36 Stunden, und 
von dieser Lage ist die Wärme viel geringer als zu Wien. Un 
geachtet der häufigen Nebel, ist die Luft rein und gesund, und 
die aus den Bergschluchten hervorquellenden Bäche haben 
Forellen und Aschen zu Bewohnern. Der Winter dauert bey 
nahe drey Vierteljahre, durch welche Zeit fast immer feste 
Schneebahn den Verkehr mit Holz erleichtert. 
Da der ganze Pfarrbezirk aus lauter hohen und steilen Ber-