Volltext: Historische und topographische Darstellung von Pottenstein und dessen Umgegend [5] (5 = Hauptabth. 1, Der Viertel ober und unter dem Wiener-Walde ; Bd. 5 ; / 1926)

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Das Pernitzerthal erweitert sich durch ein von Nordwesten 
von Muckendorf kommendes Nebenthal, welches der Mirabach 
durchfließt, und an dessen Eingänge links auf einem kleinen 
kahlen Hügel sich die Ruinen eines Gebäudes befinden, wel 
ches die ehemalige Kirche zum heiligen Sebastian war, eine 
Filiale zur Pfarre Pernitz. Wann und von wem dieselbe er 
bauet worden, ist unbekannt. In kein Visitationsbuche vom 
Jahre 1644 heißt es: »Capelle St. Sebastian, incor- 
porirt zu Pernitz. Nachdem sie kein Einkommen hat, wird 
sie von der Pfarre Pernitz versehen. Die Zechleute haben 2 
Tagwerk Wiesen , 5 Tagwerk Weingärten.« Diese Capelle 
wurde im Jahre 1787'geschlossen und deren Besitzungen ver 
kauft; dazu gehörten an Wiesen: 1 Tagwerk, die Zechwiese ge 
nannt, nach Gutenstein dienstbar. 1 Tagwerk, die Bürger 
wiese genannt, nach Muthmanstorf dienstbar. Dann 9 Tag 
werke Weingärten, nach St. Veith dienstbar, mit einem Keller 
sammt Presse, Fässern rc. Die Summe des ganzen Vermö 
gens betrug 10,215 Gulden. —* Der bey Pernitz in die Piesting 
fließende Mirabach ist durch seinen Wasserfall bey Mucken 
dorf bekannt. Er stürzt sich in 6 Hauptfällen und einer Menge 
kleinerer Fälle, über Felsenstücke schäumend neben mehreren 
Sägemühlen herab. Bey der untersten dieser Mühlen kann 
man alle diese Wasserfälle übersehen., die nicht so sehr durch 
ihre vorzügliche Hohe, als durch ihre Menge einen interessanten 
Anblick gewähren, der noch durch die zu beyden Seiten gleich 
einem Thore stehenden Felsenwände, den Genuß des Natur 
freundes in diesem schönen Thale erhöht. 
XXIV. Gutenstein, 
Gin Markt mit einer Pfarre, einem herrschaftlichen Schlosse, 
und 66 Häusern mit 4.20 Bewohnern, die sich größten Theils 
von Handwerks-, besonders Holz- und Schmidarbeiten ernäh 
ren. Der Markt liegt zwischen den Pfarren Pernitz, Weid 
mansfeld, Buchberg, Schwarzau, Rohr und Furth, zwischen 
dem Schloßberge, auf welchen die Ruinen des alten Schlosses
	        
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