Volltext: Historische und topographische Darstellung von Pottenstein und dessen Umgegend [5] (5 = Hauptabth. 1, Der Viertel ober und unter dem Wiener-Walde ; Bd. 5 ; / 1926)

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>7^7 machte der damahlige Gutsbesitzer Graf von Hoyos einen 
Versuch/ das VogLey- und Lehenrecht über die Pfarre Pernitz 
sich zuzueignen; aber auch dieses war fruchtlos, und das Stift 
Neuberg behielt sein Recht, bis es im Jahre 1784 aufgelöst 
wurde; dann fiel das Patronats-Recht an den Landesfürsten. 
Als im Jahre 1786 das Bisthum von W. Neustadt nach 
St. Pölten transferirt wurde, bekam zur Entschädigung der 
Magistrat von W. Neustadt das Recht, ahs Patron 6 Pfarren 
zu vergeben, worunter auch, bis jetzt, die Pfarre Pernitz ist. 
Die Einkünfte des Pfarrers bestehen nebst der Stollgebühr 
in Zehenten und der Bewirthschaftung einiger Grundstücke. Zur 
Pfarre gehören nebst Pernitz noch die Ortschaften und zerstreuten 
Gemeinden: Muckendorf, Thal, Burbach, Leinweg, Kieneck 
und Arzt, welche zusammen das Muckendorfer-, der Herrschaft 
Gamfahrn unterthänige, Amt ausmachen. Bey der neuen Pfarr- 
eintheilung im Jahre 1788 wurden der Pfarre Pernitz noch 
folgende Ortschaften zugetheilt: Katzenfurth, Schallhof, die 
Wipphöfe und die Häuser im Feuchtenbache am Geyerberge; 
daher jetzt die weiteste Entfernung 3 Stunden, und dieSeele-i- 
zahl bey i55o beträgt. Wann und von wem die jetzige Pfarr 
kirche zum heiligen Nicolaus erbauet wurde, ist nicht bekannt. 
In den Kirchenrechnungen bis zum Jahre »65t wird, sie zum 
heiligen Stephan genannt; vom Jahre »862 angefangen heißt 
sie zum heiligen Nicolaus. Was zu dieser Nahmensverän 
derung Veranlassung gegeben, ist gleichfalls nicht bekannt. 
Es wurden zu verschiedenen Zeiten Veränderungen und Ver 
besserungen in derselben vorgenommen. Im Jahre 1693 wurde 
ein neuer Hochaltar, und 1718 ein neuer Taufstein gemacht, 
1714111^1739 eine neue Glocke, und 1716 eine neue Orgel 
angeschafft. 1744 wurde die Kirche neu gepflastert. Im Jahre 
i683 wurden.in Pernitz von den Türken 3i Häuser nebst dem 
Pfarrhofe und der Kirche verbrannt, 4 Menschen gelobtet und 
40gefangen fortgeschleppt. Im Jahre 1687 wurde vom Stifte 
Neuberg der sumpfige Grund und Boden, worauf der ver 
brannte Pfarrhof stand, an die Herrschaft Gutenffein über 
lassen, dieselbe gab dafür dem Stifte den Grund, worauf der 
jetzige Pfarrhof steht, 70 Klafter lang, und 16 Klafter breit.
	        
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