Volltext: Historische und topographische Darstellung von Pottenstein und dessen Umgegend [5] (5 = Hauptabth. 1, Der Viertel ober und unter dem Wiener-Walde ; Bd. 5 ; / 1926)

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Die Kirche, deren Geschichte bisher erzählt wurde, liegt 
auf einem Hügel, von dem man den ganzen Markt übersieht; 
daneben, etwas tiefer, Pfarrhof und Schule. Eine alte Mauer 
umschließt den Freythof, dessen Mitte die Kirche einnimmt. 
Von dieser ist das Schiff und der Thurm ganz von neuer ein 
facher Bauart, nur das Presbyterium, das um drey Stufen 
höher liegt, und ein vielgurtiges Kreuzgewölbe und spitzige 
Fenster, von Außen aber vier Stützpfeiler hat, reicht in ein 
hohes Alter hinauf. Der Hochaltar ist aus der ehemahligen 
Cärmelitenkirche zu Neustadt, und im Jahre 1788 aufgestellt 
worden, nur ist statt des einst dazu gehörigen hübschen Ge 
mähldes (die heilige Königinn Elisabeth), das an einer Sei 
tenwand hängt, das alte Altarblatt, die Taufe des Hei 
landes durch Johannes (oben mit dem kaiserlichen Adler 
und dem Stifts-Wappen von Mariazell geziert) beybehalten 
worden., Das Bild des Seitenaltares stellt die Bekehrung 
des Apostel Paulus auf dem Wege nachDamascus vor. 
Ueber das Entstehen der Schule ist nichts bekannt, als 
daß schon 1769 im Altenmarkt ein Schullehrer angestellt war. 
Hinter Altenmarkt erhebt sich ein sehr hoher Berg, Hocheck 
genannt. Er besteht theils aus einer mit Kalkspath zusammen 
geleimten weißgrauen Kalkstein - Breccia, theils aus einem 
Kalkschiefer, der verschieden gefärbte, meistens graurothe und 
weiße paralelle Lagen hat, und darum Bandmarmor genannt 
wird, theils aus einer Breccia, die aus einem ziegelrothen 
Kalksteine, der ganz Ziegeltrümmei'n gleicht, kleinen hohlen 
Kalkspath-Nieren, die inwendig krystallisirt scheinen, und ganz 
kleinen Marmorgeschieben besteht. *) 
II. Filiale Dornau ’). 
Tennenberger Amte, eine halbe Stunde vom Altenmarkt 
gegen Kaumberg, hart an der Straße nach Groß' Mariazell, 
>) Stütz, Mineralog. Taschenbuch von Unter-Oesterr. Wien >807. S. »»9. 
^) Meistens aus handschriftlichen Quellen bearbeitet vom Sapitularen von 
Melk, Ignaz Keiblinger.
	        
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