Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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8) Der Herzog Hof hüt seinen Nahmen wahrscheinlich 
daher, weil ihn schon die Herzoge von Oesterreich aus dem 
Hause Babenberg erbauten. Spater gelangte er in andere 
Hände; so z. B. besaß ihn im Jahre i3k) ein Heinrich 
von P f a f f st ö 11 e n. Es kamen aber die Landesfürsten noch 
mahls zum Besitze desselben ; denn im Jahre 1676 schenkte ihn 
mit dem darin befindlichen Bade, Kaiser Maximilian H. 
den Nieder - Oesterreichischen Ständen, welche ihn ihrem Land 
marschall , dem Grafen Lamb erg S Prinzen stein, über 
ließen, dessen Nachkommen ihn lange besassen. Im Jahre 1627 
war Besitzer des Herzogshofes und Bades Sebastian Egens, 
N. Oest. Landschafts-Zahlmeister, dessen Gemahlin Constan 
tia in der Pfarrkirche zu Tribuswinkel begraben wurde, wie 
ein an der Kirchenmauer befindlicher Grabstein ausweiset. Im 
Jahre 1662 war Mitbesitzerin Clara Susanna Mana 
ge t t a , welche die noch bestehende Haus-Capelle zum heiligen 
Anton erbauen ließ, zu welcher im Jahre 1704 mit 600 Gul 
den eine heil. Messe für kranke Hausgäste gestiftet wurde. Im 
Jahre 1691) wurde in diesem Gebäude das Antonbad errichtet, 
und der ganze Hof sammt den Bädern im Jahre »71b von 
der Stadt angekauft, die denselben noch besitzt. Er enthält üb 
rigens mehrere Wohnzimmer, die vermiethet werden, und ist 
sehr geräumig; er liegt an der Renn- und Theresiengasse und 
Parkstraße, und ist noch mancher Verschönerung fähig. 
<)) Der Mariazellerh0f liegt in der Berggaffe, und 
wurde im Jahre 1278 von Peter von Merken st ein dem 
Stifte Klein-Mariazell geschenkt, welches ihn bis zu seiner Auf 
hebung im Jahre 1783 besaß. Dann fiel er an den Religionsfond, 
von welchem ihn im Jahre 1801 Se. Majestät Kaiser Franz 
kaufte, und zu einem Hause der Wohlthätigkeit zur unentgeld- 
lichen Aufnahme armer Badebedürfrigen bestimmte, und nebst 
dem dazu gehörigen kleinen Grundbuche das von mehreren Wohl 
thätern zur ersten Fundirung gesammelte Stiftungs-Capital 
aus dem Bruderschaftsfonde mit 20000 Gulden vermehrte. 
Zur bessern Versorgung der hier untergebrachten armen Kran 
ken werden alljährlich von den Cur-G ästen milde Beyträge ge- 
jammelc. Der Bade-Arzt und ein Wundarzt besorgen dieKran-
	        
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