Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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der Wohnung des Polizey-Wachtmeisters, und einige Gewölbe, 
die vermiethet werden. Die hiesige Landgerichtsbarkeit erstreckt 
sich, nebst dem städtischen Burgfrieden, auch über Leestorf, 
Sooß und Gutenbrunn. 
4) Der P a l l a st Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs 
Anton, in der Wienergaffe, eine der ersten Zierden Badens; 
so wie derselbe durchlauchtigste Gönner Badens durch Seine 
lange Anwesenheit allhier wahrend der Sommer-Monathe, und 
durch die großmüthigst geleiteten Verschönerungsanstalten der 
Umgebung sich die dankbare Liebe aller Äewohner Badens hoch 
verdiente. Dieser Pallast wurde nach dem Brande 1812 ver 
schönert wieder hergestellt. Er hat auch einen großen schönen 
Garten. 
5) Das Nedouten-Gebäude in der Parkstraße und 
am Pfarrplatze, wurde im Jahre 1800 auf einem zum vori 
gen Hellhammerhofe und zur alten Burg gehörigen Platze, 
den er von der Stadt kaufte, von Georg Wilhelm, da 
mahligen Theaterpächter, erbauet, und mit dem Theaterge- 
baude vereinigt. Es besteht aus zwey Stockwerken, einem 
großen Saale, und vielen Zimmern, die größten Theils ver 
miethet werden. Dabey ist ein Gast- und Kaffehhaus. 
6) Das Th eat erg e bau de, der Stadt gehörig, am 
Theaterplatze in der Pfarrgaffe, ist ein niedliches Gebäude mit 
dem Redouten-Gebäude vereinigt, mit dem Motto: »Ernst ist 
das Leben, heiter ist die Kunst.« Die hiesige Bühne wird ver 
pachtet, und unter die ersten der Provinzialsta'dte Oesterreichs 
gerechnet. Vorstellungen werden vom May bis October gegeben. 
Das Gebäude faßt gegen 1200 Menschen, und hat ein Par 
terre, zwey Gallerten, dreyßig Logen, und i5o gesperrte 
. Sitze. 
7) Die S chießsta'.tte, ein Eigenthum der Bürgerschaft 
und der hiesigen Schützengesellschaft, unter der Oberaufsicht 
" eines Oberschützenmeisters, war früher in der Grabengasse oder 
im sogenannten Schießgraben; im Jahre 1802 wurde aber un 
weit der Pfarrkirche am Weingebirge rückwärts der Parkstraße 
und Wienergasse, die jetzige geräumige Schießstätte erbauet, 
die ein häufig besuchter Unterhaltungsort an Sonntagen ist.
	        
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