Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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Baden scheint sehr bald ein ziemlich großer .Ort geworden zu 
seyn; denn schon im Jahre »246 kommt ein Leonhard vor. 
der dem Stifte Heiligenkreuz einen Weingarten schenkte, 
und sich Burger (eivis) von Baben nannte. Der Ort gehörte 
von jeher, seit dem Markgrafen Heinrich I. im Jahre 1002, 
den Landesfürsten, die hier einen eigenen Hof, den sogenann 
ten Herzoghof, und sehr viele Weingärten sammt den Bade 
quellen besaßen. Im Jahre m3 schenkte der Markgraf Leo 
pold IV. der Heilige, dem Stifte Klosterneuburg fünf Wein 
gärten zu Baden durch die Hände des Grafen Gebhard von 
Rebegau. Herzog Heinrich Jasomirgott schenkte im 
Jahre 1149 gleichfalls dem Stifte Klein-Mariazell zwey Wein-, 
gärten zu Baden. Im Jahre i3o8 belehnte Herzog Frie d- 
rich den Bernhard und Friedrich von Creußbach 
mit einem Weingarten in Baden. Im Jahre »336 schenkte 
Herzog Albert II. und sein Bruder Otto einen Hof sammt 
den dazu gehörigen Besitzungen zu Baden an das Kloster der 
Carthäuser zu Gaming. Im Jahre 1867 nennt Herzog Al 
bert II. das Frauenbad ausdrücklich als zu seinen Besitzun 
gen gehörig. 
Obschon die-Landeöfürsten Herren des Ortes blieben, so 
haben sie doch ihre einzelnen Besitzungen allhier allmählich ver 
äußert; daher war schon im Jahre 1819 ein Ulrich von 
Pfaffstätten im Besitze des hiesigen Herzoghofes mir den 
dazu gehörigen Weingärten, und nannte sich davon Herzog 
(<3ux); er schenkte dem Stifte Lilienfeld einen seiner hiesigen 
Weingärten, um für sich und seine Gemahlin Gisela eine 
Grabstätte in jenem Stifte zu erlangen. 
Daß der Weinbau von jeher die Bewohner Badens vorzüg 
lich beschäftigte , und nebst dem Ertrage von den Badequellen 
und den Handwerksarbeiten, so wie es noch jetzt ist, ein Haupt 
nahrungszweig derselben war, beweiset nebst obigen Schen 
kungen von Weingärten insbesondere dieses, daß die meisten 
Häuser allhier Keller und Weinpressen hatten, und im Jahre 
1629 vierzehn Klöster, geistliche Zechen und Bruderschaften 
hier Häuser besaßen, zu welchen 694 Weingärten gehörten. 
Es hatten aber auch andere adelige Familien Besitzungen zu
	        
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