Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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nach den Nummern und Nahmer» der Eigenthümer auft genaue 
ste angegeben. Es werden aber noch jährlich mehrere Woh 
nungen neu erbauet oder die alten erweitert, so daß man we 
nigstens in Baden selbst bey 800 Miethwohnungen annehmen 
darf, die im Sommer größten Theils bewohnt sind. Auch die 
angränzenden Ortschaften haben viele solche Miethwohnungen; 
die im Winter größten Theils unbewohnt sind; daher auch Ba 
den im Winter'eben so leer und öde, als im Sommer lebhaft 
und angenehm ist. Gegenwärtig sind in der Stadt Baden 43» 
Hausnummern (nach der neuesten Eonscriptions-Revision vom 
Jahre 1824), die von 8120 Menschen bewohnet werden. Im 
Sommer darf man annehmen, daß im Durchschnitte zu glei-- 
cher Zeit 700 der im Tagzettel angegebenen Curgäste hier woh 
nen, und nimmt man ihre Begleitung dazu, so sind jährlich 
im Sommer bey 3ooö fremde Gäste zu gleicher Zeit hier. 
Dazu kommen an Sonn- und Feyertagen die häufigen Be 
suche aus der nahen Hauptstadt; so daß man an solchen Tagen 
die Volksmenge von Baden und der Umgebung leicht auf 
»0000 bis 12000 Menschen berechnen kann. 
Was die Geschichte des Ortes Baden anbelangt, so kommt 
erst in den Urkunden des i2ten Jahrhunderts die erste Erwäh 
nung von demselben vor. Daß schon die alten Römer die hie 
sigen Heilquellen gekannt, sie zu Bädern benutzt, und sich 
dabey Wohnungen erbauet haben, ist außer allen Zweifel ge 
setzt, sowohl durch die im Jahre 1796 bey den Ursprungsbä 
dern aufgefundenen Ueberreste eines großen römischen Dunst 
bades, als auch durch die hier gefundenen römischen Münzen 
der Kaiser Octavianus Augustus bis zum Valerius 
Maxim inus, welche in den Miscellen des Herrn Bürger 
meisters Mayer S. 98 und 99 aufgezählet werden. Der bey 
den alten Schriftstellern vorkommende Nahme Thermae 
Cetiae paßt vollkommen auf unser Baden, da es am Fuße 
der cetischen Gebirge liegt. Unter dem Aquae Pannormiae, 
welches bey Antoninus und andern Schriftstellern vor 
kommt, wollen zwar Einige Deutsch-Altenburg, oder einen an 
dern Badeort Oesterreichs verstehen; aber auch diese Benen 
nung scheint vielmehr unser Baden zu bezeichnen. Denn Anro-
	        
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