Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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xix. Pfarre Tattendorf. ' 
6in Dorf, am Triestingflusse, welcher auch der kalte Gang 
genannt wird, eine halbe Stunde westlich oberhalb Oberwal 
terstorf, und eine halbe Stunde östlich unterhalb Ginselstorf 
und Teestorf. 
Dieser Ort war vermuthlich ein Eigenthum der Lan 
desfürsten Oesterreichs aus dem Hause Babenberg; denn 
er liegt in dem Bezirke, welchen Kaiser Heinrich II. dem 
Markgrafen Heinrich I. schenkte. Im i2ten Jahrhunderte 
kommt schon eine Familie vor, die sich von Tattendorf 
benennt. Vielleicht gaben die Landesfürsten den Ort dieser an 
sehnlichen Familie zu Lehen, die hier wohnte, und sich den 
Nahmen von dem Orte beylegte. In dem Klosterneuburger 
Saalbuche erscheint schon im Jahrei»14 ein Alold vonTa- 
tindorf, und um das Jahr n5o kommt ein Wichard 
von Tatendorf vor. Doch konnte dieser nicht mehr im Be 
sitze deS Dorfes seyn; denn in der Bestätigungs-Urkunde, welche 
Papst Eugen III. im Jahre 1146 dem Stifte Kloster 
neuburg über dessen Besitzungen ertheilte, wird Tattendorf 
ausdrücklich unter denselben aufgezählet. Vermuthlich schenkte 
der Stifter, Markgraf Leopold der Heilige, schon dieses 
Dorf nach Klosterneuburg, da von einem späteren Erwerbe 
keine Spur zu finden ist. Nebst dem Stifte Klosterneuburg 
mögen auch noch andere Herren einige Rechte zu Tatten 
dorf besessen haben; im Jahre 1280 hatte Otto von Arn 
stein einen Streit mit dem Probste P abo von Klosterneu 
burg über den Voithaber zu Tattendorf; beyde Theile machten 
einen Vergleich, vermöge welchem der Probst dem Arnsteiner 
zwölf Schilling Wiener Pfennige zahlte; dieser aber dem 
Stifte jenen Zehent zu Salmanstorf zurücksagte, den seine 
Ehewirthin Elisabeth als ein Personal-Beneficium inne 
hatte. Zu Anfang des i5ten Jahrhundertes erregten Stephan 
von Hohenberg, und sein Bruder abermahls einen Streit 
über den Vogrhaber, der nicht weniger als acht Metzen von 
’ jedem Ganzlehen betrug- Herzog Albrechts, lud sie mehr-
	        
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