Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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Xvi. Pfarre Sittendorf. 
Ein Dorf in einem angenehmen Thüle, welches der Mod^ 
linqerbach durchfließt, eine halbe Stunde nördlich von Heili- 
genkreuz, eine halbe Stunde östlich von Dörnbach, eine Vier 
telstunde südlich von Wildeck, und eine halbe Stunde westlich 
von Gaden und Sparbach. Zn den alten Urkunden wird die 
ser Ort S i ck e nd o rf - Sickindorf, und Sighendorf 
genannt, und war der Sitz eines glelchnahmigen adeligen 
Geschlechts. Im Klosterneuburger Saalbuche liest man im. 
Jahre 1114 einen Rudig er , und im Jahrein^ einen 
A n s h a l m v o n S i ck e n d 0 r f. Um das Jahr 1124 gaben 
Rupert und R ub i g e r von Sickendorf einen Umer- 
terrhan dem Stifte Klosterneuburg. Im Jahre 1136 waren 
R u d g e r und sein Bruder Ru«dpert von Sighendorf 
unrer den Zeugen im Stiftsbriefe des Klosters Heitigenkreuz. 
Im Jahre 1137 schenkte Rudger von Sighendorf dem 
selben Kloster Heiligenkreuz (welches er auch in der Schenkungs 
urkunde ausdrücklich zu seiner Grabesstatte wählte) sein nahe 
gelegenes Landgut Vulchenberg, jetzt Füllenberg genannt. Im 
Jahre 1 r63 machte Walther von Sickendorf mit dem 
Stifte Klosterneuburg einen Tausch in Hinsicht eines Unter- 
thanes, wobey sein Bruder R u d b e r t als Zeuge erscheint. 
Auch im Jahre 1171 kommen einWalther tut6 sein Bruder 
Rupert von Sickendorf vor. Dieses adelige Geschlecht 
scheint schon im i2ten Jahrhunderte ausgestorben zu seyn; 
wahrscheinlich eben so wie jene der benachbarten Herren von 
Siegenfeld und Murlingen, auf Veranlassung der Kreuzzüge. 
Es wurde in den damahligen Zeiten überhaupt für schinroflich 
gehalten- wenn ein Ritter oder 'Adeliger nicht wenigstens ei 
nen Kreuzzug in das gelobte Land Palästina mitgemacht hatte, 
besonders da sich öfters die Landesfürsten selbst an die Spitze 
dieser Unternehmungen stellten, wobey aber sehr viele für sich 
und ihr Geschlecht den Untergang fanden. Der Ort Sitten- 
dorf scheint nach seinen ersten Besibern sehr bald in die Hände 
der Herren von Wild eck gekommen zu seyn, und blieb 
bis jetzt mit dieser Herrschaft vereinigt.
	        
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