Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

XIV. Pfarre Pfaffstätten. 
Ei» Dorf, mit einer Marktgerechtsamkeit, unweit dem Anin- 
gerberge und dem k. k. Neustädter-Canale, an der von Wien nach 
Baden führenden Straße; eine halbe Stunde nordöstlich von 
Baden und Leestorf, eine Viertelstunde nördlich von Tribus- 
winkel, eine halbe Stunde westlich von Traiskirchen, und eine 
halbe Stunde südlich von Guntramsdoif und Gumpoldskir- 
chen. Schon im Jahre i i3g f in einer Urkunde L e o p o l d s V., 
kommt ein Gerung von Pfaffstätten als Zeuge vor. 
Im Jahre 1160 unter dem Herzoge Heinrich erscheint ein 
Gerung von Pfaffstätten, mit seinen Brüdern Hein 
rich und Adalbert. Im Jahre 1167 kommt Adalbert 
von Pfaffstätten als Zeuge vor, bey der Bestimmung 
der Gränzen der Pfarre Mäusling. Eben derselbe wird in dem 
Klosterneuburger Saalbuche, und in den Urkunden der Stifte 
zu den Schotten in Wien und von Heiligenkreuz, in den Jahren 
L171 und 1181 dann 1 r 83 als Zeuge angeführt. Einige glauben, 
jedoch ohne hinreichenden Grund, daß diese Herren vonPfaffstäc- 
ten nicht die Besitzer von diesem Orte, sondern von Pfaffstät 
ten in der Pfarre Ravelsbach V.U. M. B. gewesen seyn. Im 
Jahre 1319 komme ein Ulrich vor, der sich sogar Herzog 
(äux) von Pfaffstätten nennt; wahrscheinlich darum, weil er 
nebst seinen Besitzungen in Pfaffstätten auch den Herzog Hof 
zu Baden besaß, welcher vorher ein Eigenthum der Landeö- 
fürsten war. Er schenkte dem Stifte Lilienfeld einen neben dem 
Herzoghofe zu Baden liegenden Weingarten, um für sich und 
seine Gemahlin Gisela (Elisabeth) in jenem Stifte einen Be- 
gräbnißplatz zu erhalten. Daß der Nahme Dur hier ein blo 
ßer Familien-Nahme sey, wie z. B. jener der S tüchse 
von Trautmansdorf, ist gar nicht wahrscheinlich, weil 
er als solcher gänzlich unbekannt ist, und in keinen Urkunden 
vorkommt. Im Jahre 1170 in einer Urkunde, worin der Papst 
Alexander III. dem Stifte Heiligenkreuz alle seine Besi 
tzungen bestätigt, wird dieser Ort Pfaffen stein genannt; 
welches zugleich ein Beweis ist, dasi das Stift Heiligenkreuz 
schon damahls atthier einige Besitzungen gehabt habe. Es kam
	        
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