Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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der Mangel an katholischen Priestern Ursache war, daß die Pfar 
rer von Leoberstorf auch über Kottingbrunn längere Zeit ihr 
Hirtenamt ausdehnen mußten, läßt sich aus Mangel an Nach 
richten hierüber mcht bestimmen. Im Jahre »683 haben die 
Türken wahrscheinlich diese Kirche wieder verbrannt, da sie 
die ganze Umgegend verheerten; sie wurde aber bald wieder 
hergestellt; und im Jahre 1690 fängt mit Johann Jakob 
Mayer die ununterbrochene Reihe der hiesigen Pfarrer an. 
Im Jahre 1706 schenkte Graf vonLamberg dieser Kirche den 
Leib des heiligen Märtyrers Prosper, ein sogenanntes Cor 
pus baptizatum aus dem coemeterio Calixti; derselbe wird 
noch jetzt in einem schönen Sarge mit der Blurschale allhier 
aufbewahrt. Im Jahre »742 schenkte Graf Co ll or ed 0 ei 
nen silbernen vergoldeten Kelch, und eine solche Monstranze hier 
her. Die Kirche ist von alter einfacher Bauart, lang und 
schmal; auf dem Hochaltare ist das Bildnis; des heiligen Pa 
trons Achaz, und die Settenaltäre stellen Mari ah ülf, und 
den heiligen Franz Xaver dar. In der Mitte der Kirche 
ist der Grabstein des Hanns Jakob Grafen von Bran 
dts, ^ den 24. Junius 1667. Än der Außenwand sind die 
Grabmähler des Fürsten Alexander Sulkowsky, Her 
zogs vonBielitz, -j-den 21.September,786; und des Joseph 
von Str ass er, Besitzers von Kotringbrunn,-j-den »2. Aprill 
1807. Die im Schlosse befindliche Nicolai-Capelle ist 
uralt; sie wurde im Jahre 1478 von Marcus, Patriarchen 
zu Aquileja, mit einem lootägigen Ablasse beschenkt; ihre je 
tzige Gestalt erhielt sie im Jahre 1690 durch Leopold Jo 
seph Grafen von Lamberg und dessen Gemahlin Katha 
rina Eleonora, geborne Gräfin von Sprinzenstein. 
Zur Pfarre Kottingbrunn ist eingepfarrt das eben dieser 
Herrschaft gehörige kleine Dörfchen 
W a g r a m ; 
eine Viertelstunde von Kottingbrunn entfernt; die Bevölke 
rung desselben beträgt beyläufig 100 (HoeeUn. Es ist auch eine 
Steingutgeschirr-Fabrik hier. Nahe bey Kottingbrunn steht süd 
westlich eine kleine Capelle, die Schutzmantel-Capelle 
genannt, weil auf dem dort befindlichen Marienbilde die se-
	        
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