Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

VI. Pfarre Guttlpoldskirchen. 
Ein landesfürstlicher Markt mit iby Häusern und beyläufig 
looo Seelen, am südöstlichen Abhange des Äningerberges, 
eine Stunde von Baden, eine halbe Stunde von Pfaffstätten 
und Traiskirchen, eine Viertelstunde von Gundramstorf und 
.Tallern, eine Stunde von Mödling und Neudorf entfernt. 
Er gehört unter die ältesten Pfarrorte in Oesterreich. Die 
Kirche zum heiligen M i ch a e l soll schon Bischof G u m p o l d 
von Passau, als er hier zwischen den Jahren yi5 und y3i. 
eine Colonie zur Bevölkerung des öden Landes anlegte, er 
bauet, und von ihm der Ort den Nahmen erhalten haben. 
Nach der Meinung Anderer soll G u m p o l d, ein Bruder L e o- 
pold, des Erlauchten, diesem Orte Entstehung und Nah 
men gegeben haben. Gewiß ist, daß schon Markgraf Leo 
pold IV. der Heilige, den Ort Gumpoldskirchen, mit 
Gundramstorf, Walterstorf und Reisenberg im Jahre i »33 
seiner Tochter Bertha zum Brautschatze schenkte; der Ort 
war also damahls schon landesfürstlich. Unter dem Herzoge 
Leopold, dem Gl orreichen, war derselbe'schon in bedeu 
tender Blüthe, und gehörte damahls wahrscheinlich zur Appa- 
nage der Seitenlinie der Babenberger, welche zu Mödling resi- 
dirten; denn der Sohn LeopolddesGlor reichen, Hein 
rich V., der Grausame genannt, Herzog zu Mödling, 
unterfertigte zu Gumpoldskirchen im Jahre 1220 jene Urkunde, 
durch welche er dem Stifte Melk die Lehenrechte über die 
Pfarre Traiskirchen zusicherte. Doch mögen auch andere Her 
ren ansehnliche Besitzungen in und um Gumpoldskirchen ge 
habt haben. So z.B. schenkte Hi rzo von Aich owe (Achau) 
im Jahre ,201 dem Stifte Heiligenkreuz einen Weingarten 
an dem Orte Aichberg (Eichkobl) bey Gumpoldskirchen. Eben 
diesem Stifte schenkte im Jahre 1266 Hadmar von Arn 
stein einen Weingarten bey Gumpoldskirchen. Im Jahre 133<) 
war ein Premreick der Heßler Besitzer von Gumpolds 
kirchen. Im Jahre »38o verpfändete Herzog Albrecht III. 
diesen Markt und die Veste Pitren um 2000 Pfund an Hein 
rich von Rappach in Klam; und im Jahre 1882 wur-
	        
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