Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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V. Localie Gmselsdorf. 
Ein Dorf an der Hauptstraße von Wien nach W. Neustadt, 
zwischen Oyenhausen und Salenau, mit 62 Hausern, einem 
k. k. Wegmauthhause, einem schonen Posthause, und einer 
Mühle am Triestingflusse. Von der Entstehung und den frühe 
ren Schicksalen dieses Ortes ist nichts bekannt. Vielleicht ist 
es das ehemahls zur Pfarre Traiskirchen gehörige Rohinis- 
dorf, und das in den Urkunden des Stiftes Heiligenkreuz 
vorkommende Gohensunsdorf, welches schon im drey- 
zehnten Jahrhunderte stand, und dessen Lage man jetzt nicht 
weiß; doch scheint es in dieser Gegend gestanden zu haben, so 
wie der dem Stifte Heiligenkreuz geschenkte Ort H u r b e n 0 w e, 
an dessen Lage nur noch der Nahme eines Baches in dieser 
Gegend, dieHirbend genannt, erinnert. Durch Versetzung der 
Buchstaben und Abkürzung des Wortes konnte leicht der heutige 
Nahme Ginselsdorf entstehen. In dem Visitations-Buche 
vom Jahre 1640 wird der Ort Guntz er st0 rf genannt, und 
hatte schon eine eigene Capelle, die mit Schönau incorporirt 
war. Es.wird in jenem Berichte auch gesagt, daß diese Capelle 
jederzeit auf Bitten derer von Guntzerstorf durch den Pfarrer 
von Leoberstorf mit allen vfarrlichen Rechten sey versehen 
worden. Diese Capelle stand außerhalb des Ortes zwi 
schen Ginselsdorf und Teestorf; da sie schon baufällig gewor 
den war, wurde sie im Jahre 1764 abgebrochen, und im Orte 
Ginselsdorf eine ganz neue Kirche erbauet. Sie hat nebst einem, 
dem heiligen Georg geweihten Hoch-Altare noch zwey Seiten- 
Altare, und ist schön, licht und geräumig. Da im Jahre 1783 
hier eine eigene Localie mit der Filiale Teestorf errichtet wurde 
(denn vorher war es eine Filiale von Salenau), so wurde hier 
auch neben der Pfarrkirche ein neuer geräumiger Pfarrhof er 
bauet. Im Jahre 1821 kam ^azu auch ein ganz neues Schul 
haus. Die Ortsherrschaft ist Schönau. Die Kirche hat ein 
Capital von 1200 Gulden, und an Realitäten zehn Tagwerke 
Wiesen, und vier Joche Aecker. Das Patronat der Localie 
besitzt der Religionsfond. Zu dieser Localie gehört die
	        
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