Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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IV. Pfarre Gainfahrn'). 
Cm Dorf mit einem herrschaftlichen S ch lo sse, am Fuße 
des Lindkugelberges, anderthalb Stunden südlich von Baden, eine 
halbe Stunde östlich von Merkenstein, und westlich von Ko4- 
tmgbrunn, und eine Viertelstunde von Vöslau entfernt. Der 
Ort zahlt in ibi Hausern über 85o Einwohner, deren vor 
züglichster Nahrungszweig im Weinbaue besteht. Der 
größte Theil der hierher gehörigen Grundstücke ist sandig, und 
zum Ackerbaue wenig geeignet; daher gedeihen die Burgunder- 
Reben in dieser Gegend sehr gut, und liefern den berühmten 
rothen Böslau er Wein. Auch mit der Viehzucht, beson 
ders mit dem Handel von Kühen, beschäftigen sich die Bewoh 
ner stark. Es wird hier auch viel Brunnenkresse zum Verkaufe 
erzeugt, wozu die etwas tiefete und feuchte Lage des größeren 
Theiles vom Dorfe besonders geeignet ist. Sehenswerth ist 
der beträchtlich große P farr- G a rten, welchen der um die 
Wein- und Obst-Cultur sehr verdiente jetzige Herr Pfarrer, 
Aloys Stupfel vom Stifte Melk, ganz neu angelegt hat. 
Eben so auch der herrschaftliche S ch l oß- © art e tu Das 
Schloß ist von neuerer, regelmäßiger Bauart, und wurde im 
Jahre r8»6 vergrößert und verschönert, wobey die Schloß- 
Capelle zum heiligen Joseph eassirt und verbaut wurde. 
Der gegenwärtige Eigenthümer des Schlosses und der Herr 
schaft ist der Niederösterreichische Landmarschall, HertJoseph 
Graf von Dietrich stein. 
Von der Zelt und Art der Entstehung des Ortes Gains 
fahrn weiß man nichts. Wenn man aus der Aehnlichkeit des 
Rahmens schließen will, dürften vielleicht die H erren von 
K hu fahrn die Gründer seyn. Gewiß ist, daß der Ort 
sehr alt ist, und zuerst in den Urkunden des i2ten Jahrhun 
dertes unter dem Nahmen G uvarn, Go mv aren, Gun- 
fare, und Gu i nfa rn vorkommt. Als im Jahre 11Z4Her 
zog Heinrich der Aeltere von Mödling von seinem 
-) Eingesendet von Ignaz Keiblinger, Capitulaeen des Stiftes 
Melk,
	        
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