Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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willigten, widerrief, wenn sie noch nicht wirklich vollzogen 
waren, und dieses bey den mit Zwetl einverleibten Pfarren 
Zistersdorf und Schweigers bet Fall war, so betrieb Abc 
Friedrich zu Rom neuerdings die Einverleibung dieser Pfar. 
ren, und erhielt sie 1423. AlS Ursache dieser Begünstigung 
wird die Armuth des Stiftes, und der Schade angegeben, 
de» eS durch die Huffiten erlitten hatte, welche die Stifls- 
Unterthanen unter dem Mannhartsberge, die damahls von 
diesen Wüthrichen ausgeplündert worden waren, getroffen 
hat. Im folgenden Jahre entzog Abt Conrad von Altenburg, 
als päpstlicher Abgeordneter, diese ersprießliche Einverleibung, 
und weil eben der Pfarrer zu Zistersdorf Ulrich Perl starb, 
hatte Abt Friedrich das Vergnügen, den Priester seines 
Stiftes Zwetl Stephan Grabner, als Pfarrer dahin beför 
dern zu können. Erleichtert wurden die Untersuchungen die 
ses AbteS für daS Beste feines Hauses durch die Strenge 
mit welcher der Landmarschall die adeligen und gemeinen 
Räuber in Oesterreich verfolgte, und durch die Freygebig 
keit Georgs von Dachsberg, der dem Stifte die ihm 
schuldigen 755'/, Pfund Pfennige unter der Bedingung 
schenkte, daß die ihm dafür versetzten Dörfer Haisbach, 
Sprögnitz, Rohrenreuth, Kleinschönau, Großmeißenbach 
und die Aemter Göttfritz und Etzen nie mehr vom Stifte 
weggegeben werden sollen, und daß man für ihn jährlich 
32 Messen lese.*) Abt Friedrich starb den 7. October 1424. 
XXVII. Thomas Paing er 
trat durch Wahl an die Stelle des 1425 Verblichenen. 
Seine erste Amtshandlung war den abgesetzten Abt Albert 
der Gruft zu übergeben, auf welche bald viele, und große 
Leiden folgten. Die ernsten Anstalten, die Herzog Albert 
betrieb, um einen gefürchteten und wiederhohlten Einfall 
der Hussiten in Oesterreich zu vereiteln, nöthigten den neuen 
*) Mannsc. Codex 84 l)ibl. Zwetl. 
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