Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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hatte, als mehrere seiner Brüder ihren Unterhalt anders 
wosuchen mußten, aus welchen einer der Kirche zu Wür- 
niz, im jetzigen Mertel unter dem Mannhartsberge, vor 
gestanden seyn soll, wie die Sage dieses Ortes noch dank 
bar ermähnt. *) Als aber einige Ritter, dem Herzog Leopold 
anhingen, das Stift selbst ausplünderten, und neuerdings 
an den Rand des Abgrundes brachten, zog sich Abt Niko 
laus in den Privatstand zurück. 
XXVI. Friedrich. 
Der Abt von Heiligenkreuz, dem als Vater-Abt Zwetls, 
_ die Leitung der Wahl eines neuen Abtes zustand, fand 
eS für gut, den Zwetlern einen Priester deS Stiftes Neu 
berg in Steyermark, Friedrich , für den sich auch mehrere 
Adelige thätig verwandten, als Vorsteher aufzudringen. Er 
trat sein Amt unter den traurigsten Umständen 1410, an. 
Seine erste Sorge war, die Schulden zu verringern. Um 
diese Absicht zu erreichen, gab er den Hof zu Neunzen 
dem Burkhard zu Grub und dessen Sohne Heinrich auf 
ihre Lebenszeit, und verkaufte den Hof zu Wien, der 
einst dem Maroltinger zugehörte, behielt sich aber die 
dazu gehörige Capelle, und das kleine Haus daneben be 
vor. Eben so veräußerte er die zu dieser Capelle gestif 
teten Weingärten. DaS Convent war mit dieser Hand 
lungsweise so unzufrieden, daß es den Abt Peter von Hci- 
ligenkreuz, der sich früher, als Hofprediger und Professor 
der Theologie berühmt gemacht hatte, **) bath, die Würde 
eines Abtes in Zwetl zu übernehmen. ***) Der Tod Peters 
machte diesen Plan scheitern; und Friedrichs Würde blieb 
unangetastet, der thätig fortfuhr, das Beste seines Stiftes 
zu befördern. Weil Papst Martin V. die Einverleibungen 
der Pfarren mit Klöstern, die er oder seine Vorfahren be- 
*) Kirchl. Topog. 4. Abth. 2. Bd. S. 86. 
*') Kirchl. Topog. Bd. 4. S. 201. 
***) Ex manuscripto Abbati» CUmenti» de Sancta Cruce.
	        
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