Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Um diese Zeit gingen auch im Orden, rücksichrlich der 
alten Strenge/ nicht unbedeutende Veränderungen vor. 1390 
wird vom General-Capitel die Abreichung des Kleidungsgel' 
des jedem Einzelnen auf die Hand gestattet. 13Q9 erlaubt 
eben dieses Capitel einem Mönchs eine Wirthschaft für sich 
zu genießen, die er von seinen Anverwandten erhalten hatte. 
Dieß waren allerdings Ereignisse, die man vor 50 Jahren 
noch nicht als möglich gedacht hatte. Noch größere Verän 
derungen und Unglücksfalle drohten den Klöstern aus Böh 
men her durch die Wuth der Huffiten gegen die Ordensgeistlk- 
chen, und ihre Angriffe gegen die katholische Kirche. Wen 
dete man auch das Auge von geistlichen Angelegenheiten 
ab, so war der Hinblick auf die anderwärtigen Begebnisse 
des Tages nicht weniger Sorge erregend. Bey jeder Schen 
kung, die auch schon im Allgemeinen sehr abnahmen, muß 
ten die Klöster auch schon befürchten, daß man sie ihnen 
rauben oder verheeren werde. Jede Gunstbezeugung der Großen, 
regte neue neidische Feinde wider sie auf. Graf Johann von 
Hardeck und seine Gemahlinn harten 1401 mit einem Wein 
garten zu Pulka Messen bey dem Erbbegräbnisse seiner Fa 
milie in der Stiftskirche zu Zwetl bey dem Altare des hei 
ligen Johann, um ein halbes Talent Prager Pfennige jähr 
licher Einkünfte von Unterthanen zu Niedernondorf und 
Niederwaldenreuth, einen Jahrtag eben da gestiftet. Die 
Gnade der Herzoge von Österreich hakte die Stifte Melk, 
Heiligenkreuz, Zwetl, Lilienfeld und Baumgartenberg von 
einer Steuer ausgenommen, die dem Bischöfe von Passau 
entrichtet werden sollte, sahen sich aber gedrungen für sich 
selbst bald eine zu fordern; *) viele böhmische und mährische 
Räuber plünderten Österreich aus, die Herzoge Wilhelm 
und Albrecht mußten mit Gewalt der Waffen, und Hand 
habung strenge strafender Gerechtigkeit gegen Heinrich Dürn- 
teufet von Jaispitz, Albrecht von Vertan und Heinrich von 
Neuhaus handeln; dessen ungeachtet nahm Dürnteufel im 
*■) Codex %wetl.