Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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XII. Pitrolf 
ein, der, wenn Hohenecks Erzählung gegründet ist, frü 
her Abt zu Wilhering gewesen^ ist. Im Stiftbuche 
Zwetls ist nichts hierüber zu finden, und Hohenecks Be 
hauptung , Pitrolf sey 1264 von der Abtey Zwetl zu 
jener in Wilhering gekommen, ist offenbar falsch, da von 
1258 bis 1267 Conrad Abt in Zwetl war. Pitrolf hatte 
viele Drangsale zu erdulden. Euphemia von Pottendorf, die 
Erbinn ihrer Brüder, der Chuenringe, gab nicht nur das von 
diesen den Zwetlern Entrissene nicht zurück, sondern wollte 
auch die Pfarre der Stadt Zwetl, auf welche das Stift 
Ansprüche hatte, dem deutschen Orden zuwenden, obwohl 
ihre eigenen Kinder sich erklärten, daß sie dieses nie zugeben 
würden.*) Der besagte Abt suchte Hülfe in Rom. Gregor X. 
bestimmte den Abt von Melk, den Propst und Dechant des 
Stiftes St. Pölten, über diesen Streit ein Urtheil zu fäl 
len, untersagte aber ausdrücklich, die Urheberinn dieses 
Streites ohne seinen besondern Auftrag mit einer Kirchencen- 
sur zu belegen. Es kam aber zu keinem Spruche, wahrschein 
lich selbst nicht zur Untersuchung, denn die Beklagte hatte 
sich an den ihr günstigen und verwandten König Ottokar ge 
wendet , vor dessen grausamen Gewaltthaten man zitterte. 
Zum Glücke hatte Heinrich von Chuenring statt ReinprechtS 
wenigstens das minder erträgliche Dorf Taures dem Stifte 
gegeben, und Otto der Kämmerer von WaLchungskirchen, 
Pitgrin von Schwarzenau und der angesehene Wiener Bür 
ger Albert, der Lange, haben einige Schenkungen gemacht. 
Graf Heinrich von Hardeck und Heinrich von Chuenring 
stiftete zu Merlan (Meldn) ein Cisterzienser-Nonnenkloster. 
Hier unterzeichnete Abt Pitrolf mit den Aebten Heinrich von 
Heiligenkreuz und Perthold von Lilienfeld den II. Hornung 
126g den Stiftbrief, auch wurde der ersten Aebtiffinn und 
*) Königs. Archiv zu München.-
	        
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