Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

berechtigt war, alle Lehen, die einem Andern verliehen wur 
den, ohne daß sie ehe ihm als Landsherrn bestanden worden 
waren, einzuziehen *). Adalbert hatte Krumau Heinrichen 
nicht bestanden, und dieser, der sich im Eifer für seine 
mit vielen Aufopferungen erworbenen Rechte, selbst mit sei 
nem Bruder Otto, dem Bischöfe von Freysingen, wegen Ein 
ziehung geistlicher Güter überwarfen hatte, **) erklärte die 
Schenkung Krumaus an Zwetl als nichtig, und nahm es 
selbst. 
Dafür beeiferten sich Andere, dem Stifte Güter zuzu 
wenden, von welchen hier nur die vorzüglichsten angegeben 
werden können, damit diese gedrängte Geschichte nicht zum 
Gültenbuche werde. Albero von Chuenring gab das Gut Al 
bern bey Neunzen, mit dem es in der Folge vereint bewirth 
schaftet wurde, dann das Gut Haslach bey Weikersdorf zur 
Hälfte, die andere Hälfte schenkte er nach Heiligenkreuz. 
Zwetl erhielt aber hier von ihm überdieß einen Meyerhof 
für seine Gruft im Stifte. Heinrich von Zöbing opferte ei 
nen Hof zu Hadersdorf, Pilgrin von Kadau Lehen zu Ra- 
fing bey Pulka, Rudolph von Tanne vergabte an das Stift 
ein Weib zu Süßenbach mit sechs Söhnen und zwey En 
keln, die jährlich 5 Pfennige Dienst zu reichen hatten. ***) 
Mormund von Eckendorf läßt dem Stifte durch den Grafen 
Friedrich von Wildberg eine Besitzung zu Haitzendorf über 
geben. Rapoto erhielt die Bestättigung dieser Stiftung zwey 
Mahle, zuerst außer dem Kloster vor einem Kästchen mit Reli 
quien, über dem sich der Graf und der Abt die Hand reichten, 
und dann auf dem Hochaltare der Stiftskirche in Gegen 
wart vieler Edlen, als Zeugen der milden Gabe****). 
Das Interesse, das so viele Ritter für Zwetl an den 
Tag legten, war Folge der Achtung und Bewunderung, die 
sich Rapoto und seine Mönche durch genaue Erfüllung der 
Ordens-Satzungen erwarben. Nur schwer Erkrankte durs-
	        
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